Sonderpostwertzeichen „Weihnachten 2012“: Weihnachtliche Kapelle
Köln/Berlin – Oft schon wurde die kleine Kapelle beim oberbayerischen Elmau fotografiert, jetzt ist sie das Motiv der neuen Weihnachtsmarke. Sie gibt es für 55+25 Cent und erstmals auch selbstklebend ab dem 2. November bei der Post, den Wohlfahrtsverbänden und im Shop unter www.wohlfahrtsmarken.de .
Weitere Informationen entnehmen Sie bitte der folgenden Pressemitteilung:
Sonderpostwertzeichen „Weihnachten 2012“: Weihnachtliche Kapelle
„Im Anfang war das Wort, und das Wort war bei Gott, und das Wort war Gott. Im Anfang war es bei Gott. Alles ist durch das Wort geworden und ohne das Wort wurde nicht, was geworden ist. In ihm war das Leben und das Leben war das Licht der Menschen. Und das Licht leuchtet in der Finsternis und die Finsternis hat es nicht erfasst. […] Das wahre Licht, das jeden Menschen erleuchtet, kam in die Welt“ (Joh 1, 1-5.9).
Mit diesen Worten des sogenannten Johannesprologs beginnt der Evangelist Johannes sein Evangelium. In diesem zeichnet er den Weg von der Schöpfung bis zur Erlösung und bedient sich dabei des Kontrastes von Licht und Finsternis. Damit verweist er auf Jesus Christus, der an anderer Stelle des Johannesevangeliums von sich sagt: „Ich bin das Licht der Welt“ (Joh 8,12).
Ebendiesen Kontrast von Licht und Finsternis nimmt das diesjährige Sonderpostwertzeichen mit dem Wert 55+25 Cent auf. Es zeigt eine Kapelle in Elmau / Oberbayern, welche im 18. Jahrhundert erbaut worden ist. Der Schnee ist noch unberührt, keine Schrittspuren sind zu sehen. Noch ist es still, doch in der Weihnachtsnacht sind die Menschen eingeladen, sich auf den Weg zu machen, um die Mette zu feiern. Zu feiern, dass Gott Mensch geworden ist. Das Motiv soll einladen, sich dieser Bewegung anzuschließen. Die sich in Finsternis hüllende schneebedeckte Landschaft in der Abenddämmerung wird schon jetzt durch den hell strahlenden Christbaum erleuchtet.
Ebensolche Christbäume zählen heute zu den wesentlichen Elementen einer gelungenen Weihnachtsdekoration, auch wenn es sich dabei um eine recht junge Tradition handelt. Während sich der Christbaum in protestantischen Familien schon im 18./19. Jahrhundert findet, wurde diese Tradition auch von Katholiken ab dem 19./20. Jahrhundert übernommen. Seine Ursprünge sind im mittelalterlichen Krippenspiel zu suchen, vor dem das Paradiesspiel stattfand. Im Paradiesspiel wurde den Gläubigen gezeigt, wie nach dem Zeugnis der Bibel die Sünde in die Welt kam und der Mensch erlösungsbedürftig wurde. In diesem Spiel symbolisierte der Baum den Baum der Erkenntnis, von dem die ersten Menschen entgegen Gottes Verbot gegessen hatten und somit aus dem Paradies verbannt wurden. Zu diesem Zwecke fanden sich rote Äpfel am Baum, die sich im Laufe der Geschichte zu unseren heutigen Christbaumkugeln entwickelt haben.
Nach christlicher Überzeugung ist die Geburt Christi ein bedeutender Schritt in der Liebesgeschichte zwischen Gott und seiner Schöpfung. In Jesus Christus begegnet er den Menschen als Gott und Mensch zugleich. Er hat das „Fleisch“ nicht nur als Hülle angenommen, sondern es wurde Teil seiner Identität. In dieser Gewissheit, der Menschwerdung Gottes, ist die Hoffnung auf Erlösung grundgelegt. Diese wird symbolisiert durch das Grün des Christbaumes. Grün wird auch heute noch als Farbe der Hoffnung gedeutet. Darüber hinaus sind immergrüne Bäume ein Zeichen der Fruchtbarkeit. Daher deutet auch das Grün auf die Geburt Christi. Nach christlichem Verständnis beginnt mit diesem Ereignis eine neuer Lebenszyklus und die Hoffnung auf Erlösung.
So ist auch der hell strahlende Christbaum an einer Kapelle in Elmau Zeichen der weihnachtlichen Hoffnung und Freude. Ein Zeichen dafür, dass Gott Mensch geworden ist und die Welt in seinem Licht erleuchten lässt.
Text: Kommissariat der deutschen Bischöfe, Berlin
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