Pädagogische Ringvorlesung im Rahmen der Kooperation der Alanus Hochschule für Kunst und Gesellschaft in Alfter/Bonn und des Instituts für Waldorfpädagogik, Inklusion und Interkulturalität in Mannheim
Die Veranstaltungen der Ringvorlesung „Was sollen Schulen und Erziehungseinrichtungen leisten? Herausforderungen an eine Pädagogik der Gegenwart“ in Mannheim beleuchten in einer lockeren Folge von Vorträgen theoretische und praktische Konzepte sowie Möglichkeiten, sich gesellschaftlichen Anforderungen unter Einbezug waldorfpädagogischer Gesichtspunkte zu stellen. Zugleich dokumentieren sie die vor einem Jahr begonnene Kooperation der beiden Veranstalter, dem Institut für Waldorfpädagogik, Inklusion und Interkulturalität in Mannheim und der Alanus Hochschule für Kunst und Gesellschaft in Alfter bei Bonn, im Bereich der Lehrerbildung. Die Ringvorlesung umfasst neben den Auftaktvorlesungen, die diese Woche stattfanden, weitere neun Vorträge. Im November freuen wir uns auf vier Beiträge:
8.11.2012: Dr. Horst Philipp Bauer, Professor für Erziehungswissenschaft und Non-Profit-Management, Alanus Hochschule: „Welche Lebens- und Berufstüchtigkeit brauchen wir heute? Zur Entwicklung von Lebenstüchtigkeit und Handlungskompetenz“
15.11.2012: Prof. Dr. Jost Schieren, Professor für Schulpädagogik mit Schwerpunkt Waldorfpädagogik, Alanus Hochschule: „Das Rätsel des Ich. Eine Herausforderung für Lehrer und Lehrerbildung“
22.11.2012: Dr. Gunter Keller, Dozent für Pädagogik, Geologie, Geographie, Sozial- und Wirtschaftskunde, Institut für Waldorfpädagogik, Inklusion und Interkulturalität: „Fähigkeitsbildung im Zeitalter der Globalisierung“
29.11.2012: Prof. Dr. Marcelo da Veiga, Professor für philosophische und ästhetische Bildung und Rektor der Alanus Hochschule: „Philosophische und spirituelle Aspekte in der Lehrerbildung“
Zum Auftakt der Ringvorlesung sprachen Harald Schwaetzer, Professor für Philosophie an der Alanus Hochschule, und Christiane Drechsler, Dozentin für Heilpädagogik und Inklusion am Institut für Waldorfpädagogik, Inklusion und Interkulturalität. Schwaetzer sprach über „Wertebildung in Europa“, Drechsler referierte zum Thema „Auf dem Weg in eine inklusive Gesellschaft“.
Harald Schwaetzer zeigte in seinem Vortrag auf, wie ausgehend von Überlegungen des Renaissance-Philosophen Nikolaus von Kues und durch einen Rückgriff auf die Tradition der europäischen Geistes- und Kunstgeschichte ein Begriff von Bildung gefunden werden kann, der den gegenwärtigen Anforderungen an Erziehung und Bildung gerecht wird. Er formulierte sieben Thesen zur Bildung, die er als „Handlungsideen“ zur Diskussion stellte. Laut Schwaetzer muss Bildung in geschützten Räumen stattfinden und neben kognitiven Inhalten auch künstlerische Gestaltungsfähigkeiten beinhalten. Außerdem werde Bildung als individueller Prozess durch das jeweilige Umfeld und die Biographie des Einzelnen beeinflusst. Bestimmte Einsichten seien dem Einzelnen allerdings nur in Gemeinschaft möglich. Auch entständen durch Bildung keine Ergebnisse sondern Fähigkeiten.
Christiane Drechsler erörterte im zweiten Vortrag der Ringvorlesung das Modell einer „Inklusiven Gesellschaft“ am Beispiel des Bildungswesens. Vor dem Hintergrund der UN-Konvention über die Rechte von Menschen mit Behinderung beleuchtete sie den Begriff der Inklusion kritisch. Darüber hinaus diskutierte Drechsler neben positiven Ansätzen des Entstehens einer gemeinsamen Lebenswelt für alle den drohenden Verlust von heil- und behindertenpädagogischer Fachkompetenz , der durch die gemeinsame Beschulung von Kindern mit und ohne Behinderung entstehen kann und verwies auf die damit einhergehende Gefahr eines Mangels an Bildungsmöglichkeiten, speziell für Menschen mit schweren Behinderungen.
Alle Interessierten sind herzlich eingeladen!
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