Sigmar Gabriel
dts Nachrichtenagentur
Der SPD-Vorsitzende Sigmar Gabriel hat klargemacht, dass er sich hinter Kanzlerkandidat Peer Steinbrück als Nummer zwei der SPD sieht. „Ich habe eine dienende Rolle“, sagte er in einem Interview mit der „Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung“. Sein Job sei es, dafür zu sorgen, dass Steinbrück einen optimalen Wahlkampf führen könne und ein exzellentes Ergebnis bekomme.
„Im Wahlkampf und als Kanzler gibt es eine klare Nummer eins. Und die heißt Peer Steinbrück“, sagte der SPD-Chef. Gabriel bestritt Differenzen zwischen der Partei und ihrem Kanzlerkandidaten. „Peer Steinbrück und die SPD werden bei der entscheidenden Frage, mit welchem Programm treten wir 2013 an, den gleichen Herzschlag haben“, sagte er. Dass er im Parteivorstand selbst von den Parteilinken zum Kanzlerkandidaten gewählt worden sei, habe Steinbrück „allerdings wohl selbst überrascht“, sagte Gabriel weiter. Für den SPD-Parteitag im Dezember sagte er „ein überwältigendes Votum“ für Steinbrück voraus. Er sehe auch nicht die Gefahr, dass Steinbrück an Strahlkraft verliere, weil er zu sehr auf die Befindlichkeiten der SPD Rücksicht nehmen müsse. „Bei Peer Steinbrück gibt es genetische Barrieren, die verhindern, dass er weichgespült wird. Er ist einer mit Ecken und Kanten, und das ist gut so“, sagte Gabriel. Zwar habe Steinbrück die SPD nach der Wahlniederlage von 2009 schärfer kritisiert, als es viele andere Sozialdemokraten getan hätten. Aber auch er selbst habe, als er Parteichef geworden sei, den Zustand der SPD mit klaren Worten beschrieben. „Dagegen ist die Kritik von Peer Steinbrück an der SPD ein laues Lüftchen“, sagte Gabriel.