Im Netz einer Suchmaschine
(NL/9586940331) Von Michael Müller (CEO addvalue, GmbH):
Google ist allgegenwärtig. Das spüren nicht nur Unternehmen im SEO-Bereich wie addvalue.de u.a., sondern das weiß jeder einzelne User. Selbst in unsere Sprache ist der Suchmaschinenriese eingegangen: googeln zeigt, wie übermächtig der Konzern in unsere Medien- und Lebenswelt eingreift.
Kürzlich berichtete der Spiegel.de in einem Leitartikel über die Methoden des Konzerns (Heft 43/2012). Keine Frage: Unsere Medienwelt wird maßgeblich von dem amerikanischen Suchmaschinenriesen bestimmt. Kann das auf Dauer gutgehen? Oder werden wir unfreiwillig fremdbestimmt?
Wer suchet, der findet: Dieses (verkürzte) Bibelzitat ist heute so aktuell wie vor 2000 Jahren. Nur dass uns heute Google die Antworten gibt. Mit einer weltweiten Marktmacht von 91 Prozent im Suchmaschinenmarkt legt man ehrfürchtig den Kopf in den Nacken und staunt. Wie schafft es ein Unternehmen, sich derartig gut zu verkaufen?
Der Mensch selbst gibt die Antwort: Es ist schnell, kostenlos und bequem. Buchte man früher eine Urlaubsfahrt im Reisebüro, erledigt man dies heute bequem von zu Hause aus. Keine Anfahrt, keine Kosten, ruck zuck erledigt. Und GoogleMaps zeigt uns, was man am Urlausbsziel landschaftlich zu erwarten hat.
Doch wie entsteht das Ranking auf den Seiten unterhalb der Suchmaske? Google selbst bleibt bei dieser Frage unkonkret, läßt sich nicht in die Karten schauen. So lange Google diese marktbeherrschende Stellung innehat, werden Unternehmen hier werben müssen, um ihre Produkte zu verkaufen. Damit sprudelt das Geld, mit dem unter anderem immer neue geheime Suchalgorithmen entwickelt werden.
Bei dieser marktbeherrschenden Stellung liegt der Verdacht nahe, daß die Ergebnislisten interessengesteuert oder entsprechend gekauft sind. Dagegen regt sich nun Widerstand nicht nur von den Konkurrenzunternehmen. Zu Recht – denn Alternativen gibt es genügend. Beispielsweise finden Nutzer auf klugsuchen.de Suchmaschinen, die das Internet themenorientiert durchsuchen. Einmal als Suchmaske eingerichtet, hat diese meist dauerhaften Bestand. Denn wie bei einem Stromtarif hat man sich einmal grundlegend mit der Thematik befasst und die individuell beste Lösung gefunden.
Sicher ist: Durch eine politische Regulierung wird sich Google sicher nicht so schnell verändern. Und ein privates Unternehmen staatlich regulieren zu wollen, kommt einer Planwirtschaft gefährlich nahe. Schnell und effizient die Google-Allmacht brechen, können wahrscheinlich nur die Nutzer der Google-Dienste selbst. Eine selbstkritische Reflektion des eigenen Verhaltens im Internet, eine intelligente Anwendung unterschiedlicher Dienste und die selektive Wahrnehmung könnte eine Bewegung auslösen; hin zu mehr Wettbewerb innerhalb der digitalen Welt. Dann muß auch Google sich bewegen.
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