Der Auftakt in Oberstdorf kann über den Sieg der 61. Vierschanzentournee entscheiden
Das Skisprung-Spektakel der besonderen Art lockt die Massen: Wenn am 30. Dezember die 61. Vierschanzentournee beginnt, fiebern beim Auftaktspringen in der Erdinger Arena in Oberstdorf wieder über 20.000 begeisterte Skisprungfans aus aller Welt mit. Zu Recht, denn im Allgäu fällt meist schon die Vorentscheidung: In den vergangenen zehn Jahren hatten siebenmal die Gesamtsieger der Vierschanzentournee bereits an der Schattenbergschanze triumphiert. Das gelang zuletzt Gregor Schlierenzauer (Österreich) genauso wie in den Jahren zuvor seinen Mannschaftskollegen Thomas Morgenstern (2010) und Andreas Kofler (2009).
„Auch wenn am Ende die Konstanz über zehn harte Tage den Ausschlag über den Tourneesieg gibt: Wir haben schon oft erlebt, dass sich die Könige der Lüfte bereits bei uns in Oberstdorf einen Vorsprung herausgeholt haben. Wer sich so ein Polster verschafft, der geht mit soviel Selbstvertrauen und Power in die nächsten Wettkämpfe, dass er fast nicht mehr zu bezwingen ist“, weiß Stefan Huber, Geschäftsführer der Vierschanzentournee und Generalsekretär im Organisationskomitee in Oberstdorf.
Ähnlich sieht es Dr. Peter Kruijer, der neue Vorsitzende das Skiclubs Oberstdorf: „Wer von den Sportlern den Start in die Tournee am Schattenberg verpatzt, der hat kaum eine Chance mehr auf den Gesamtsieg. Man kann die Tournee in Oberstdorf zwar nicht gewinnen, aber man kann sie bereits verlieren.“
In den vergangen drei Jahren war die Erdinger Arena fest in österreichischer Hand. Neben Schlierenzauer hatten in Oberstdorf zuvor auch Andreas Kofler und Thomas Morgenstern gewonnen, alle waren am Ende jeweils auch Tourneegesamtsieger und in der Gesamtwertung der Vierschanzentournee 2011/12 stand das Trio gemeinsam auf dem Podium.
Gelingt es heuer einem Athleten, die Mauer der rot-weißen Dominatoren bereits in Oberstdorf zu durchbrechen? Neben Gesamtweltcupsieger Anders Bardal aus Norwegen stehen vor allem die deutschen Shootingstars Richard Freitag und Severin Freund, die bei der vergangenen Tournee beide unter den Top Ten landeten, hoch im Fokus. Severin Freund scheint sich rechtzeitig vor Saisonbeginn von einem Bandscheibenvorfall erholt zu haben, als Sieger des Finales des Sommer Grand Prix in Klingenthal und als Deutscher Meister hat er sich im Herbst eindrucksvoll zurückgemeldet. Freund und natürlich auch der deutsche Weitenrekordhalter Richard Freitag vom SG Nickelhütte-Aue werden dafür sorgen, dass die Erdinger Arena Ende Dezember einmal mehr zum Hexenkessel wird.
Gespannt dürfen die Allgäuer Skisprungfans auf das Wiedersehen mit dem Norweger Tom Hilde sein. Hilde war bei der vergangenen Tournee in Oberstdorf schwer gestürzt und mit einem Wirbelbruch ins Krankenhaus eingeliefert wurde. Der sympathische Springer aus Bærum meldete sich gleich bei seinem ersten Springen nach nur zweimonatiger Pause eindrucksvoll auf der Heini-Klopfer Schanze beim Skifliegen im Rahmen der FIS-Team-Tour als Elfter zurück. Zählte er im letzten Winter bereits zum erweiterten Favoritenkreis, muss man den „wilden Hilde“, wie der Norweger im Skisprungzirkus genannt wird, auch in diesem Jahr auf der Rechnung haben.
Die 61. Vierschanzentournee beginnt in diesem Jahr am 29. Dezember mit der Qualifikation, das erste Wertungsspringen in Oberstdorf folgt dann einen Tag später am 30. Dezember. Über die Stationen Garmisch-Partenkirchen (31. Dezember/1. Januar) und Innsbruck (3./4. Januar) geht es dann zum großen Tourneefinale nach Bischofshofen (5./6. Januar).
Karten für das erste große Wintersport-Highlight 2012/13 im Allgäu sind bereits im Vorverkauf erhältlich, und zwar online unter www.arena-ticket-allgaeu.de und über die Tickethotline 08322/8090-350.
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