Bundesbank will Gold-Barren in New York nachzählen

Die Bundesbank will die Goldreserven in den USA künftig noch stärker kontrollieren als bislang bekannt. In einer der neun deutschen Tresorkammern (Compartments) bei der Federal Reserve Bank in New York soll eine genaue Bestandsaufnahme der Barren erfolgen, berichtet der „Spiegel“ in seiner am Montag erscheinenden Ausgabe. Der Zeitpunkt ist allerdings noch unklar.

Vergangene Woche hatte die Bundesbank bereits angekündigt, rund 150 Tonnen in den nächsten drei Jahren aus dem Ausland nach Deutschland zu überführen und hier prüfen zu lassen. Bundesbank-Vorstand Carl-Ludwig Thiele war dieses Jahr persönlich in New York und warf einen Blick hinter eine der Tresortüren. 2011 hatten Revisoren der Bundesbank ebenfalls Zugang zu einer der Tresorkammern. Dabei wurden auch Barren überprüft. Der Besuch wird in dem Gutachten des Bundesrechnungshofes erwähnt, in dem die Rechnungsprüfer eine Inventur der Bestände fordern – allerdings ist diese Stelle des Berichts bislang aus Rücksicht auf die Sicherheitsvorkehrungen der New Yorker Fed geschwärzt. „Ich möchte mehr Transparenz bei dem Thema“, sagte Thiele. Die Mitglieder des Haushaltsausschusses, denen der Bericht geschickt worden war, hatten zunächst nur von einem ersten Besuch 2007 erfahren, bei dem die Revisoren aber nur in den Vorraum der deutschen Tresore gelassen wurden. Die Fed ermögliche „im Interesse eines sicheren Arbeits- und Kontrollprozesses“ selbst den Goldbesitzern grundsätzlich keine „Inaugenscheinnahme“ der Bestände, hieß es außerdem in dem Bericht. Der CSU-Politiker Peter Gauweiler will weiter dafür kämpfen, dass der gesamte Goldbestand der Bundesbank genau erfasst wird. „Die Bundesbank ist unabhängig, aber sie kann nicht machen, was sie will“, sagte er dem Nachrichtenmagazin.