Mit vergleichsweise leisen Tönen, aufmerksamem Zuhören und freundlichen Gesten haben sich US-Präsident Barack Obama und sein Herausforderer Mitt Romney durch das letzte TV-Duell vor der Präsidentschaftswahl gewunden. Beide Kandidaten zeigten sich deutlich weniger aggressiv als beim letzten Aufeinandertreffen. Obama betonte sogar Gemeinsamkeiten bei der Nahost-Strategie, Romney schloss militärische Interventionen in Syrien zum gegenwärtigen Zeitpunkt aus und zeigte sich damit für einen Republikaner als sehr gemäßigt.
Gleich zu Beginn bedankte er sich bei Obama, Osama bin Laden gefasst zu haben. Obwohl es um Außenpolitik gehen sollte, schafften die Kandidaten es zu ihrem Lieblingsthema Steuersenkungen, ohne allerdings neue Positionen zu offenbaren. Romney verwies erneut auf seine Erfolge als Gouverneur von Massachusetts, damals habe er in guter Zusammenarbeit mit den Demokraten mehrfach die Steuern gesenkt und die Bilanz ausgeglichen, Obama habe bislang nur neue Schulden gemacht. Dieser entgegnete, Romney wolle mehr Geld ins Militär investieren, obwohl nicht einmal die Armee selbst die Notwendigkeit dafür sehe. Auch bei der Iran-Strategie gab es wenige Unterschiede: Beide Kandidaten betonten, sie täten alles dafür, eine Nuklearwaffe in den Händen des Irans zu verhindern. Obama bezeichnete China als potentiellen Partner, wenn das Land die Regeln beachten würde. Auch Romney betonte, dass China ebenso wie die USA ein Interesse an einer stabilen Weltlage habe. Die Wahlkampfteams beider Kandidaten erklärten ihren jeweiligen Schützling schon während des Duells via Twitter zum eindeutigen Sieger. Gewählt wird in den USA am 6. November.