Lorsch (22.10.2012) – Patienten einzelner Bundesländern werden sich unter Umständen zu spät oder gar nicht gegen die saisonale Influenza (Virusgrippe) impfen lassen können. Schuld daran ist die Ausschreibungspraxis einzelner Krankenkassen. Experten gehen davon aus, dass die derzeit in Australien wütende Grippewelle ein Indiz für die Härte der in Deutschland zu erwartenden Influenza ist. So haben die australischen Behörden in der aktuellen Saison doppelt so viele Influenza-Fälle registriert wie im Vorjahreszeitraum. „Die allein dem Preisdiktat geschuldete Ausschreibungspraxis der Krankenkassen hat zur Folge, dass viele deutsche Patienten möglicherweise ohne Grippeschutz bleiben. Für Risikopatienten wie Alte oder chronisch kranke Erwachsene und Kinder kann dies schlimmsten Falls tödlich enden“, warnt Dr. Marcus Krämer, Leiter der A 1-Versandapotheke in Lorsch.
„Der Bundesgesundheitsminister ist gezwungen, der Ausschreibungspraxis im Impfstoff-Markt endlich einen Riegel vor zu schieben“, fordert er. Es sei grotesk, dass Beitragszahler zum Opfer der Sparwut einzelner Krankenkassen würden, die überdies gigantische Geldreserven angehäuft hätten.
Impfstoffe gehören weltweit zu den wirksamsten Arzneimitteln überhaupt, da sie Krankheiten und sogar ganze Epidemien verhindern können. Tollwut, Pocken, Masern oder Kinderlähmung haben durch den Einsatz wirksamer Impfstoffe inzwischen ihren Schrecken verloren und entlasten die Krankenkassen durch die Vermeidung von Krankheiten in erheblichem Umfang.
Impfstoffpreise bereits halbiert
Um die Kosten für die Impfungen zu senken, hatte die Bundesregierung 2011 einen Europäischen Referenzpreis eingeführt und die Kosten für Impfstoffe nahezu halbiert. Zusätzlich erlaubt das Arzneimittelmarktneuordnungsgesetzes (AMNOG) den Krankenkassen, sich per Ausschreibung auf nur einen einzelnen Impfstoff-Hersteller pro Bundesland festzulegen. „Damit hat der Gesetzgeber das Kind aber mit dem Bade ausgeschüttet. Denn wenn der Hersteller Lieferschwierigkeiten hat, kommt es zu Versorgungsengpässen. Diese bekommen Patienten in Bayern und in Norddeutschland jetzt zu spüren“, so Krämer. Derartige Lieferschwierigkeiten könnten bei dem komplexen und hochempfindlichen Herstellungsverfahren immer auftreten. Daher sei eine Anbietervielfalt im Impfstoffmarkt wichtig und empfehlenswert.
Aufwendige Produktion und kürzere Haltbarkeit
Die Produktion von Impfstoffen sei langwieriger und störanfälliger als die Herstellung von Salben oder Tabletten. Auch ihre Haltbarkeit sei kürzer und überdies müssten Grippe-Impfstoffe in jeder Saison erneut den aktuellen Virenstämmen angepasst und durch das Paul-Ehrlich-Institut freigegeben werden. Die Monopolisierung durch die Impfstoff-Ausschreibungen habe zur Folge, dass andere Hersteller ihre Impfstoff-Produktion reduzieren. „Hersteller, die keine Ausschreibung gewonnen haben, können nicht am Markt teilhaben und für sie besteht keine Veranlassung dieses aufwendige und teure Verfahren für einen verlorenen Markt anzustoßen“, erklärt der Impfstoff-Fachmann.
In Baden-Württemberg sind die Krankenkassen inzwischen noch einen Schritt weiter gegangen. Dort haben sie nun für die Jahre 2013 /2014 so gut wie alle Impfstoffe ausgeschrieben. Hierzu gehören auch Impfstoffe, die unsere Kleinsten vor lebensbedrohlichen Krankheiten schützen. Wie die Krankenkassen in Baden-Württemberg nach erfolgter Ausschreibung die Versorgung sicherstellen wollen, wenn es hier zu Lieferschwierigkeiten kommen sollte und sie den Markt monopolisiert haben, steht in den Sternen.
„Wenn bereits die Ausschreibung der Grippe-Impfstoffe die Versorgung derart gefährdet, darf die Konsequenz nicht sein, dieses Verfahren für alle Impfstoffe auszuweiten“, so Krämer.
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