Commerzbank-Chef Martin Blessing will seine Bank am 8. November auf eine neue Sparrunde einstimmen. Bis 2016 soll dem Strategieplan zufolge jede Kostensteigerung vermieden werden, berichtet das Nachrichtenmagazin „Der Spiegel“ in seiner am Montag erscheinenden Ausgabe. Geht man, wie Experten es tun, von einem natürlichen Anstieg von etwa drei bis fünf Prozent pro Jahr aus, müsste demnach gut eine Milliarde Euro eingespart werden.
Außerdem will die Bank Hunderte Millionen Euro in die IT investieren, auch dieses Geld wird an anderer Stelle fehlen. Wie viele Arbeitsplätze das Sparprogramm kostet, soll erst in den Wochen nach dem 8. November mit den Arbeitnehmervertretern ausgehandelt werden. Weite Teile des Strategiepapiers handeln davon, wie das zuletzt kaum profitable Privatkundengeschäft wieder auf Effizienz getrimmt werden kann. Künftig soll das Online-Geschäft im Mittelpunkt stehen. Die Filialen sollen dagegen zum Teil abgespeckt werden, mittelfristig soll die Zahl der Geschäftsstellen abnehmen. Auch über flexiblere Öffnungszeiten, etwa samstags und am Abend, will das Management mit den Arbeitnehmern verhandeln. Die Commerzbank, die Neukunden bei der Konto-Eröffnung 50 Euro zahlt, will künftig auch eine „Zufriedenheitsgarantie“ für alle neuen Girokonten abgeben: Enttäuschte Kunden, die nach einer gewissen Zeit ihren Account wieder schließen, bekommen noch einmal 50 Euro. Wachsen will die Commerzbank vornehmlich im Mittelstandsgeschäft, vor allem bei der Begleitung deutscher Unternehmen nach Asien und Afrika. Sie will zudem verstärkt kleinere Firmen gewinnen, die klassische Klientel der Sparkassen.