Microsoft-Forschungschef Craig Mundie ist überzeugt, dass der Software-Konzern nach zuletzt schwachen Jahren dank einer dieser Woche beginnenden Produktoffensive wieder zu Apple und Google aufschließen wird. Microsoft werde am Ende als „bester Allround- Athlet“ ganz oben stehen, sagte Microsoft-Forschungschef Craig Mundie dem Nachrichtenmagazin „Der Spiegel“. Mundie, der oberste Ingenieur und Chefentwickler des Konzern, verglich dabei den IT-Markt mit den Olympischen Spielen: Hier und da ein Rennen zu gewinnen sei schön, aber der wichtigste und aussagekräftigste Wettbewerb sei der Zehnkampf.
Der Konzern stellt Ende der kommenden Woche unter anderem sein neues Betriebssystem Windows 8 und einen Tablet-Computer mit dem Namen Surface vor. „Wir sind jetzt fast 40 Jahre dabei in der am härtesten umkämpften Industrie der Welt, wir mussten gegen jede gute Idee auf diesem Planeten kämpfen, der Wagniskapitalgeber das Geld hinterhergeworfen haben, und wir sind immer noch hier“, so Mundie zu den anhaltenden Abgesängen auf Microsoft. Gleichzeitig übte der Chief Research and Strategy Officer des Unternehmens jedoch auch Selbstkritik und versuchte zu erklären, warum der Konzern im vergangenen Jahrzehnt den Anschluss an die IT-Spitze verlor. Es seien Fehler in der Geschäftsführung, gemacht worden. Insbesondere Windows sei „durch eine schwere Zeit gegangen“. „Microsoft hat seine Lektion gelernt“, fügte Mundie hinzu. Es gebe bei dem Unternehmen heute keinen einzigen Bereichsleiter mehr, der vor fünf Jahren noch dabei gewesen sei.