Trotz nachlassender Konjunktur stehen die Chancen für eine Lohnerhöhung im neuen Jahr gut: Die Gehälter werden 2013 um etwa drei Prozent steigen, erwartet die Unternehmensberatung Hay Group, die für eine bisher unveröffentlichte Studie fast 600 Unternehmen mit insgesamt 300.000 Mitarbeitern befragte. Hay-Group-Vergütungsexperte Thomas Gruhle sagte dem Nachrichtenmagazin „Focus“: „Die meisten Firmen wollen im gleichen Umfang erhöhen wie in diesem Jahr.“ Das Gehaltsniveau fällt je nach Branche unterschiedlich aus.
So bietet die Chemie-Industrie über alle Hierarchieebenen hinweg überdurchschnittliche Bezüge. Die Autobranche dagegen zahlt fast vier Prozent weniger als der Gesamtmarkt. Gruhle zufolge stehen vor allem Zulieferer unter starkem Kostendruck. Ein Ingenieur oder ein Meister in der Produktion verdient bei Automobil-Unternehmen laut „Focus“ im Schnitt 56.000 Euro jährlich einschließlich Bonus. In der Chemie-Industrie sind es 63.100 Euro. Mittlere Führungskräfte können mit 114.000 Euro rechnen (Automobilbranche: 108300 Euro), Manager direkt unterhalb der Geschäftsführung mit 220.800 Euro (Automobil: 198.100 Euro). Das Vergütungsniveau in High-Tech-Firmen entspricht in etwa dem der Autoindustrie. Allerdings mit einem höheren leistungsabhängigen Anteil. Bei Herstellern von schnelllebigen Konsumgütern wie etwa Nahrungsmitteln verdienen vor allem Top-Manager hervorragend. Sie erhalten durchschnittlich 241.800 Euro. Spezialisten mit Hochschulabschluss wie zum Beispiel Ingenieure müssen dagegen eher mit unterdurchschnittlichen Gehältern rechnen. Sie verdienen im Schnitt 54.100 Euro pro Jahr.