Michael Schumacher empfindet sein Karriereende am Ende der Formel-1-Saison als Schritt in die Freiheit. Das sagte er im Interview mit der „Welt am Sonntag“. „Vor allem freue ich mich auf die Zeit mit meiner Familie. Wie oft ist meine Frau auf einem Reitturnier unterwegs, zu dem ich nicht kommen kann, weil ich bei einem Rennen unterwegs bin? Das hat mich zuletzt immer mehr gestört.“
Der mit sieben Weltmeister-Titeln erfolgreichste Fahrer der Formel-1-Geschichte hat trotz aller Rückschläge seit seinem Comeback vor drei Jahren kein Problem damit, am Saisonende zurückzutreten. „Meine Mission ist beendet, insofern kann ich zufrieden in die Phase meines Lebens zurückkehren, die ich schon nach meinem ersten Rücktritt sehr genossen habe“, so Schumacher. Seit der Bekanntmachung im Vorfeld des Großen Preises von Japan am 4. Oktober spüre er eine „große Vorfreude“ auf diese Zeit. Der 43 Jahre alte Mercedes-Pilot, der als 14. der Fahrerwertung nicht mehr in den Titel-Zweikampf zwischen Sebastian Vettel und Fernando Alonso eingreifen kann, gestand zudem erstmals Fehler bei der Entwicklung des Autos ein: „Wir sind als Rennfahrer abhängig von unserem Auto. Dass das bei uns nicht wie geplant funktioniert, ist genauso meine Schuld, wie es die Schuld vom Team ist.“ Mit Platz fünf in der Konstrukteurs-Wertung liegt Mercedes weit hinter den eigenen Erwartungen zurück und droht beim Großen Preis von Indien am 28. Oktober vom kleinen Schweizer Rennstall Sauber überholt zu werden. Dennoch sagt Schumacher, dass er mit sich im Reinen sei. „Wichtig ist doch: Ich muss in den Spiegel blicken und sagen können, dass ich alles gegeben habe. Und das kann ich. Ich kann die Formel 1 jetzt erhobenen Hauptes verlassen.“