Der chinesische Star-Pianist Lang Lang ist nach eigenen Worten noch nie an einem Stück gescheitert. „Es gibt auch kein Werk, von dem ich je die Finger gelassen hätte aus Sorge, ich könnte technisch nicht damit zurande kommen“, sagte der 30-Jährige dem Magazin des „Kölner Stadt-Anzeiger“ (Samstagausgabe). Bestimmte Werke bewahre er sich aber für die Zukunft auf, weil sie „mit den Jahren wachsen“ müssten.
So habe er Johann Sebastian Bachs „Goldberg-Variationen“ zwar einstudiert, aber „noch nie aufgeführt“. Als die schwierigsten Werke der Klavierliteratur nannte Lang das dritte Klavierkonzert von Sergej Rachmaninow unter technischem, die letzten drei Sonaten Ludwig van Beethovens unter musikalischem Gesichtspunkt. Schon als Kind hat Lang, der im Alter von drei Jahren seinen ersten Klavierunterricht bekam, nach eigenen Worten bis zu sechs Stunden am Tag geübt. „Ohne diese Anstrengung wäre ich nicht so weit gekommen.“ Heute sitze er zum Erhalt der Fingertechnik etwa zwei Stunden täglich am Klavier. „Die Werke, die ich spiele, verlangen es, dass ich mich wieder und wieder mit ihnen beschäftige, sie analysiere, sie besser verstehe und neue Details entdecke.“ Das Verhältnis zwischen Begabung und handwerklichem Training gab Lang zudem mit „Fifty-Fifty“ an.