Bayerns Finanzminister Markus Söder (CSU) hat die Pläne von Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) zur Reform der Europäischen Union als „durchwachsen“ bezeichnet. Es gebe viele wichtige Ansätze, aber auch einige kritische Punkte. „Einen Super-Haushaltskommissar oder gar Super-Eurofinanzminister für alle europäischen Haushalte sehen wir skeptisch“, sagte Söder der Tageszeitung „Die Welt“.
Die Probleme in den Ländern müssten durch Reformen, nicht durch Brüsseler Zentralanweisungen gelöst werden. Söder sagte, beim CSU-Parteitag werde die CSU deutlich machen, „dass die CSU der Stabilitätshüter Nummer eins in Europa ist“. Seit Franz Josef Strauß habe die Partei ein „geradezu erotisches Verhältnis zu Geld und Finanzen“. „So wie Strauß gesagt hat, die D-Mark muss hart bleiben, so sage ich: Der Euro muss hart bleiben“, sagte Söder der „Welt“. Auf Dauer müsse man sich neben der Krisenintervention überlegen, „wohin dieses Europa gehen soll“. Europa sei mehr als die Euro-Zone. „Der Euro sollte Europa einmal einen. Im Moment ist es aber so, dass der Euro leider mehr zu trennen als zu verbinden scheint.“