„UFO-Hacker“ wird nicht an USA ausgeliefert

Der wegen Einbrüchen in Computersysteme von US-Regierungsbehörden angeklagte britische Hacker Gary McKinnon wird nicht an die USA ausgeliefert. Das sagte die britische Innenministerin Theresa May am Dienstag. Ein Auslieferungsbegehren der US-Justiz wurde endgültig abgelehnt, weil der als „UFO-Hacker“ bekannt gewordene McKinnon „ernsthaft erkrankt“ sei, sagte May am Mittag im Unterhaus des britischen Parlaments.

Das Auslieferungsverfahren hatte rund zehn Jahre gedauert. Der Systemadministrator wird beschuldigt, in den Jahren 2001 und 2002 in 97 Computer der Streitkräfte der Vereinigten Staaten und der NASA eingedrungen zu sein. Das Rechnernetz umfasste Computer der United States Army, United States Air Force, United States Navy des Verteidigungsministerium der Vereinigten Staaten und der NASA. McKinnon gab an, mithilfe eines selbst geschriebenen Perl Skripts nach Rechnern ohne Passwort (blank password) gesucht und dann die Fernwartungssoftware pcAnywhere auf den Computern installiert zu haben. McKinnon hatte die Tat bereits gestanden und behauptet, dass er in die Rechner nur eingedrungen sei, um Informationen über UFOs und außerirdische Technologie zu erlangen, wobei er angeblich auch fündig geworden sei. Der Autismus-Experte Simon Baron-Cohen gab im Januar 2009 bekannt, dass er bei McKinnon das Asperger-Syndrom diagnostiziert habe.