Die Pläne von Union und FDP für mehr Schulbesuche in Freizeitparks stoßen auf heftigen Widerstand. Der Online-Ausgabe der „Bild-Zeitung“ sagte SPD-Fraktionsgeschäftsführer Thomas Oppermann: „Die Koalition hat in der Schulpolitik den Überblick verloren. Wir brauchen in der Schule Mathe und Deutsch statt Achterbahn und Zuckerwatte.“
Oppermann reagierte damit auf einen Antrag der Bundestagsfraktionen von CDU/CSU und FDP, wonach Freizeitparks in Deutschland stärker gefördert werden sollen. Danach soll sich die Bundesregierung dafür einsetzen, „dass Freizeitparks noch stärker als mögliche Ziele von Klassenfahrten und als außerschulische Lernorte anerkannt werden“. Die „Bild-Zeitung“ hatte darüber am Montag berichtet. Der Vorsitzende des Deutschen Philologenverbands, Heinz-Peter Meidinger, wies die Pläne der Koalition ebenfalls scharf zurück. „Das ist völliger Unfug. Die Lerneffekte in Freizeitparks sind äußert gering“, so Meidinger. Schulen seien keine Subventionsunternehmen für Wirtschaftsbetriebe. „Wir legen Wert darauf, dass an Wandertagen auch wirklich gewandert wird und in Projektwochen zum Beispiel Museen besucht werden“, erklärte der Verbandschef. Auch aus den eigenen Reihen der Koalition kommt Kritik. Der Bundestagsabgeordnete und bildungspolitische Sprecher der FDP-Fraktion, Patrick Meinhardt dazu: „Alle Freizeitparks zu außerschulischen Lernorten zu machen, wäre ziemlich daneben. Zwei Drittel sind Vergnügungsparks und nichts anderes. Wir müssen hier schon ordentlich bei der Sache bleiben.“