Die Zunahme gewitterbedingter Naturkatastrophen in Nordamerika ist „mit großer Wahrscheinlichkeit“ auch auf den Klimawandel zurückzuführen. Das geht aus einer Studie des Rückversicherers Munich Re hervor, der über die weltweit größte Datenbank zu Schadensereignissen durch Naturkatastrophen verfügt. Kein Kontinent wird demnach häufiger von Unwettern heimgesucht als Nordamerika, berichtet der „Spiegel“ in seiner am Montag erscheinenden Ausgabe.
Dort haben sich die Unwetterschäden seit 1980 nahezu verfünffacht – in Europa stellten die Experten dagegen nur eine Verdopplung fest. Die Gesamtschäden beliefen sich in diesem Zeitraum in Nordamerika auf gut eine Billion (1.000 Milliarden) US-Dollar. Der Einfluss des Klimawandels lasse sich vor allem an den gewitterbedingten Naturkatastrophen ablesen, sagt Peter Höppe, Chef der Georisikoforschung der Munich Re. 2011 seien in Nordamerika durch Tornados, Hagel und Starkniederschläge Schäden in Höhe von 47 Milliarden US-Dollar entstanden – mehr als doppelt so viel wie im bisherigen Rekordjahr 2010. „Für gewitterbedingte Ereignisse sehen wir zum ersten Mal klare Indizien für einen schon einsetzenden Einfluss des Klimawandels“, so Höppe.