Nach Ansicht des Politikwissenschaftlers Klaus Armingeon von der Universität Bern ist die Schweiz in gewisser Weise EU-Mitglied. Die Eidgenossenschaft sei „in einer gewissen Weise EU-Mitglied, weil sie wirtschaftlich extrem stark mit der EU verflochten ist“, sagte Armingeon im Gespräch mit der „Aargauer Zeitung“. Mit Blick auf die Verleihung des Friedensnobelpreises an die EU erklärte der Politologe, dass niemand wisse, „was ohne den europäischen Integrationsprozess geschehen wäre. Die Wahrscheinlichkeit einer politischen und wirtschaftlichen Destabilisierung würde mit einem Wegfall der Union zweifellos steigen“, so Armingeon.
Während bei der Beurteilung der Leistungen der EU die Defizite und Versäumnisse „oft im Vordergrund“ stünden, würden die Verdienste der Union zu wenig gewürdigt, erklärte der Politikwissenschaftler.