Bischofsheim – Berlin | Das Projekt „Altes Trafohaus“ in Bischofsheim gewinnt mit dem Wettbewerb „Stadt bauen Stadt leben“ einen nationalen Preis für integrierte Stadtentwicklung und Baukultur 2012. Am Donnerstag, den 11. Oktober 2012 wurde die gemeinsame Arbeit der Gemeindeverwaltung und des Quartiersmanagements der NH ProjektStadt, zur Revitalisierung des alten Bahngebäudes als neues Quartiers- und Vereinszentrum, in Berlin bundesweit bei der Preisverleihung anerkannt.
Im Rahmen des Bund-Land-Förderprogramms Soziale Stadt wurde das ehemalige Transformatorenhaus der Deutschen Bahn in eineinhalb Jahren zum neuen Quartiers- und Vereinszentrum der Gemeinde Bischofsheim umgebaut. Gemeinsam bewarben sich Gemeinde und NH ProjektStadt im Mai 2012 in der Kategorie „Gebäude und Stadtraum“ mit dem „Alten Trafohaus“ um den Preis für integrierte Stadtentwicklung und Baukultur 2012. Im Wettbewerb konnte sich das „Alte Trafohaus“ gegen 194 Mitbewerber durchsetzen.
Als Pilotprojekt im Rahmen der Sozialen Stadt erhielt das „Alte Trafohaus“ bereits zu seiner Eröffnung im Mai 2011 landesweiten Zuspruch und Anerkennung. Die Historie, die Einbeziehung von Jugendlichen und Langzeitarbeitslosen während der Umbauphase und nun die heutige Nutzung machen das Trafohaus zu etwas besonderen. Die gute Umsetzung der denkmalpflegerischen Aspekte in Planung und Ausführung, führte dazu, dass das Projekt im August 2012 „Denkmal des Monats“ der Landesdenkmalpflege Hessen war.
„Besonderheit ist, dass die komplette Baumaßnahme, neben dem Einsatz erforderlicher Fachfirmen, als Beschäftigungs- und Qualifizierungsprojekt mit insgesamt fünf beteiligten Trägern realisiert wurde. Ein Pilotprojekt zur Qualifizierung sowie Förderung des Engagements und der Arbeitsidentifikation von Jugendlichen in der Berufsvorbereitung und von Langzeitarbeitslosen.“ so Felix Lüter, Projektleiter der NH ProjektStadt. Die Projektsteuerung der baulichen Maßnahme erfolgt durch Alexa von Wedel, NH ProjektStadt „Die besondere Herausforderung bei der Baumaßnahme war es die technischen, sozialen und wirtschaftlichen Faktoren gleichsam zu erfüllen. Durch die große Flexibilität der Architekten, der Qualifizierungs- und Beschäftigungsträger und aller weiteren Beteiligten konnte das Trafohaus in seiner neuen Nutzung zu neuem Leben erweckt werden.“
Zur Historie „Altes Trafohaus“
Ausgangslage: Die 3 damals brachliegenden Bahngrundstücke in der ehemaligen Eisenbahnersiedlung Bischofsheim waren die Schlüsselliegenschaften für das Förderprogramm Soziale Stadt. Mit ihrer Randlage im Fördergebiet sowie durch den demografischen und ökonomischen Wandel verlor das Quartier an seiner Identität und es entstand zunehmend soziale Ungleichheit.
Zielstellung: Eine Stärkung der (historischen und zukünftigen) Identität des Quartiers durch Belebung und Schaffung vielfältiger, attraktiver Angebote sollte erfolgen. Wunsch war es die Bewahrung des alten Erscheinungsbildes der Industriebauten zu erhalten. Dies sollte in Kombination aus denkmalgerechter Sanierung und zeitgenössischer, neuer nutzungsgerechter Architektur umgesetzt werden. Durch Aufbrechen der Randlage sollte ein Quartiers- und Vereinszentrums „der Rand in die Mitte“ oder die „Mitte an den Rand“ geschaffen werden.
Art und Umfang der durchgeführten Maßnahmen: Als erste Entwicklung der o. g. drei Liegenschaften diente das Projekt als Anstoß der „vergessenen“ Gebäude. Zur Umsetzung der Projektidee wurde ein Architektenwettbewerb durchgeführt, bei dem sich das Architekturbüro „Architektenkollegen Brückenstraße“ aus Frankfurt durchsetzen konnte. Die Umsetzung erfolgte gemeinsam mit Jugendlichen sowie Erwachsenen in Qualifizierungs- und Beschäftigungsmaßnahmen, die über das Förderprogramm HEGISS Innovationen finanziert wurden.
Die Eröffnung des „Alten Trafohauses“ war im Mai 2011, zeitgleich bezogen die neuen Nutzer ihre neuen Räumlichkeiten.
Unternehmensgruppe Nassauische Heimstätte/Wohnstadt
Die Nassauische Heimstätte Wohnungs- und Entwicklungsgesellschaft mbH, Frankfurt/Main, bietet seit 90 Jahren umfassende Dienstleistungen in den Bereichen Wohnen, Bauen und Entwickeln. Sie beschäftigt rund 660 Mitarbeiter. 2005 erwarb die Nassauische Heimstätte die Anteile des Landes Hessen an der Wohnstadt Stadtentwicklungs- und Wohnungsbaugesellschaft Hessen mbH, Kassel. Durch den Zusammenschluss avancierte sie zu einem der führenden deutschen Wohnungsunternehmen: der Unternehmensgruppe Nassauische Heimstätte/Wohnstadt mit 62.500 Mietwohnungen in 150 Städten und Gemeinden. Diese werden aktuell von rund 260 Mitarbeitern – in vier Regional- untergliedert in 13 Service-Centern – betreut. Aus der gestiegenen Nachfrage heraus entwickelte sich im folgenden Jahr die Marke „NH ProjektStadt“. Dort werden Kompetenzfelder gebündelt, um nachhaltige Stadt- und Projektentwicklungsaufgaben sowie Consulting-Aktivitäten im In- und Ausland durchzuführen.
Kontakt:
Nassauische Heimstätte Wohnungs- und Entwicklungsgesellschaft mbH
Jens Duffner
Schaumainkai 47
60596 Frankfurt am Main
069 6069-1321
jens.duffner@naheimst.de
http://www.naheimst.de