Die Gewerkschafter der IG Metall und die Unternehmensführung des angeschlagenen Autoherstellers Opel wollen sich bis zum 26. Oktober auf die Eckpunkte eines gemeinsamen Sanierungsplanes einigen. Das geht aus einer internen Mitteilung der IG Metall hervor, die von allen Betriebsräten unterzeichnet wurde und die der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ (Samstagausgabe) vorliegt. Ziel der Verhandlungen, an denen auch die Betriebsratschefs der deutschen Standorte teilnehmen, sei ein langfristiges Wachstumskonzept für Opel bis zum Jahr 2022.
In den Verhandlungen am Donnerstag dieser Woche habe die Geschäftsleitung erstmals erklärt, über ein solches langfristiges Wachstumskonzept für Opel über das Jahr 2016 hinaus zu verhandeln und dieses auch in einem Tarifvertrag festzuschreiben. IG Metall-Mitglieder sollen zu dem Ergebnis, das am 27. Oktober bekannt gemacht wird, in einer Mitgliederabstimmung an allen deutschen Opel-Standorten befragt werden. Die Abstimmung findet voraussichtlich im Zeitraum vom 5. bis 7. November statt. Eckpunkte des Sanierungsplans sollen nach Informationen der Zeitung ein erweitertes Produktportfolio, die Öffnung von Exportmärkten außerhalb Europas und eine Neupositionierung der Marke Opel im Verhältnis zur ebenfalls zu General Motors gehörenden Schwestermarke Chevrolet sein. Des Weiteren fordert die IG Metall Zusagen für die langfristige Zukunft der Standorte und der Beschäftigung nach 2016. Die Gewerkschaft verlangt außerdem eine „Beschäftigungsbrücke“ mit dem Ausschluss von betriebsbedingten Kündigungen „bis mindestens Ende 2016“. Der Hintergrund: Die Geschäftsleitung will auf Geheiß des Mutterkonzerns GM den Standort Bochum schließen und am Stammsitz Rüsselsheim rund 1.000 Stellen abbauen, um so die Milliardenverluste des Unternehmens in den Griff zu bekommen.