Wirtschaftsforschungsinstitute warnen EZB vor Inflationskurs

Die führenden Wirtschaftsforschungsinstitute haben in ihrem Herbstgutachten die Wachstumsprognose deutlich gesenkt, zugleich warnen sie davor, dass die Anti-Krisen-Politik der Europäischen Zentralbank (EZB) zu höherer Inflation führe. „Die Institute sehen das Risiko, dass die Inflation mittelfristig steigt“, heißt es in dem Gutachten, wie die „Frankfurter Allgemeine Zeitung“ (Donnerstagausgabe) vorab berichtet. „Dieser Prozess kann dadurch ausgelöst werden, dass die EZB in großem Umfang Staatsanleihen kauft und so letztlich eine monetäre Staatsfinanzierung betreibt“, kritisieren die Ökonomen.

„In der Folge könnten die Bürger und die Akteure an den Märkten das Vertrauen in die EZB verlieren, nachhaltig für Preisstabilität zu sorgen. Früher oder später würden sich dann die Inflationserwartungen aus ihrer Verankerung lösen.“ Die Zentralbank hat angekündigt, Staatsanleihen von Krisenstaaten zu kaufen, wenn diese beim permanenten Rettungsschirm ESM einen Rettungsantrag stellen und Reformauflagen erfüllen. Die Deutsche Bundesbank ist gegen die Anleihekäufe, weil sie darin eine monetäre Staatsfinanzierung sieht. Diese ist nach den EZB-Statuten verboten. Die Institute stärken der Bundesbank mit ihrem Gutachten nun den Rücken. Offiziell wird es am Donnerstag in Berlin der Bundesregierung übergeben.