Organspendeskandal: Weitere Verdachtsfälle in Regensburg

Am Universitätsklinikum Regensburg sind nach Informationen der „Süddeutschen Zeitung“ weitere Unregelmäßigkeiten bei Lebertransplantationen entdeckt worden. Eine interne Untersuchung habe nun bei insgesamt 43 Patienten der Jahre 2003 bis 2006 Unstimmigkeiten festgestellt, sagte eine Sprecherin der SZ. Bislang war von 23 Fällen die Rede gewesen. Es handele sich aber um ein Zwischenergebnis, betonte die Sprecherin.

Die Zahl der Fälle könne bei weiterer Prüfung noch wachsen, aber durchaus auch schrumpfen, falls sich manche Unstimmigkeiten etwa als Versehen erwiesen: „Ein endgültiger Sachstand kann erst nach Abschluss der staatsanwaltschaftlichen Ermittlungen kommuniziert werden.“ Der vorläufige Prüfbericht mit den 43 Fällen sei inzwischen dem Wissenschaftsministerium als zuständiger Aufsichtsbehörde und der Staatsanwaltschaft übergeben worden. Bis zum 15. Oktober werde das Uniklinikum Regensburg ebenso wie alle anderen bayrischen Transplantationszentren den Abschlussbericht der internen Überprüfung dem bayrischen Wissenschaftsminister Wolfgang Heubisch (FDP) vorlegen. Auch die Jahre 2007 bis 2012 müssten in Regensburg nun intensiver beleuchtet werden, hieß es aus dem Ministerium. An der Donau wurde zunächst die Periode von 2003 bis 2006 geprüft, weil zu dieser Zeit jener Oberarzt in Regensburg tätig war, der sich später am Uniklinikum Göttingen der Organschieberei verdächtig machte.