Karbonhersteller SGL plant Einstieg in China

Der Karbonhersteller SGL Group will sich an einem Wettbewerber in China beteiligen. „Wir stehen kurz davor, in China eine Grafitelektrodenfertigung auf die Beine zu stellen“, sagte Vorstandschef Robert Koehler dem „Handelsblatt“ (Freitagausgabe). Dazu will SGL eine Partnerschaft mit einem lokalen Produzenten eingehen.

Diese Elektroden verkauft der Konzern an Metallproduzenten, die damit Stahl und Aluminium herstellen. Der Deal könnte noch in diesem Jahr besiegelt werden. „Mit China schließen wir den letzten weißen Flecken auf der Landkarte“, sagte Koehler. Mitte September hatten die Hessen im malaysischen Banting ein Werk eröffnet, das mehr als 200 Millionen Euro gekostet hat. „Wir werden von hier die Region von Korea bis Indonesien mit Elektroden und Kathoden versorgen“, kündigte Koehler an. Der Jahresumsatz der Fabrik in Malaysia soll bei rund 300 Millionen Euro liegen – das sind 15 Prozent des Konzernumsatzes. Mit den Erlösen aus dem margenstarken Geschäft mit Grafitelektroden finanziert der Konzern zudem den Ausbau seiner Kohlefasersparte. Diese Faser wird zunehmend von der Automobilindustrie nachgefragt. Verarbeitet zu Karbonverbundstoffen soll sie Fahrzeuge leichter und damit energieeffizienter machen. Bis sich Karbon im Autobau aber durchgesetzt habe, würden wohl weitere fünf Jahre vergehen, sagte Koehler.