SPD-Kanzlerkandidat Peer Steinbrück hat sich zurückhaltend zu einer möglichen Ampelkoalition mit Grünen und FDP geäußert. „Das ist nicht meine Planung“, sagte er der „Welt“ (Freitagausgabe). „In der FDP wirken verschiedene Kräfte. Ein Teil will ihre Partei aus der Gefangenschaft mit der CDU/CSU wieder herausführen und an eine sozialliberale Ära anknüpfen.“
Steinbrück wisse aber nicht, wie mächtig dieser Teil der Freidemokraten gerade sei. So lange die FDP „einseitig eine Marktorthodoxie und Steuersenkungen verfolgt, gibt es keine Schnittmengen“, betonte Steinbrück. Man müsse abwarten, ob die FDP-Politiker Christian Lindner und Wolfgang Kubicki die Liberalen wieder öffnen könnten. Steinbrück nannte Lindner in dem Gespräch mit der Zeitung einen sehr intelligenten Mann, dessen Handynummer er auch besitze. „Aber noch repräsentiert er nicht die Mehrheit in der FDP.“ Steinbrück betonte: „Ich konzentriere mich darauf, eine rot-grüne Mehrheit zu erreichen.“ Persönlich habe er ein „vernünftiges Verhältnis zu vielen Grünen“. Das Bild vom „Grünenfresser“ sei konstruiert. „Die Grünen bieten sich als politischer Partner an, weil die inhaltlichen Schnittmengen zwischen uns und ihnen am größten sind.“ Im Übrigen seien Koalitionen keine Liebesheiraten, sondern Zweckbündnisse auf Zeit.