Berufsperspektiven: Information ersetzt Beratung nicht
(NL/6058615230) Bildungsmesse im Mannheimer Rosengarten zieht über 2.700 Besucher an. Rahmenprogramm mit Vorträgen zu Themen wie Studienmöglichkeiten und Auslandsaufenthalten stößt auf großes Interesse. Der Beratungsbedarf nimmt weiter zu.
Berlin, 1.10.2012 Der Bildungsmarkt in Deutschland ist in Bewegung und gar nicht mehr so statisch, wie manch einer glauben mag. Die Umstellung auf das Bachelor- und Mastersystem ist sicherlich ein Meilenstein, der eine tiefgreifende Umstellung in der hiesigen Bildungslandschaft markiert. Doch wie sich auf der am vergangenen Wochenende stattgefundenen Bildungsmesse HORIZON im Mannheimer Rosengarten feststellen lässt, deutet sich eine weitere Umstrukturierung an, die diesmal eher die traditionellen Ausbildungsberufe für Abiturienten betrifft.
Zu dieser Einschätzung kommt Sven Giraud von der Bundesagentur für Arbeit Mannheim: Wählte man früher eher zwischen den zwei Möglichkeiten Studium an der Hochschule respektive Universität und dualer Ausbildung in einem Betrieb mit Besuch einer Berufsschule, so spaltet sich mit der Etablierung des dualen Studiums der Ausbildungsmarkt weiter auf hin zu einem dreigliedrigen System. Die Firmen wollen damit sicher stellen, Fach- und Führungskräfte schon frühzeitig in den Arbeitsalltag einzubinden und sie nach ihren eigenen Bedürfnissen auszubilden um sie dann nach bestandener Abschlussprüfung zu übernehmen. Diese Entwicklung ist einer der Gründe, warum der Arbeitsmarktexperte den Beratungsbedarf bei Schülern und jungen Erwachsenen steigen sieht, denn das duale Studium bringt auch Herausforderungen mit sich, die es zu beleuchten gelte. Somit ist Giraud auch sehr glücklich, auf der Bildungsmesse zu sein und ein niedrigschwelliges Beratungsangebot anzubieten. Gerade das Internet bietet unzählige Informationen, doch allein der Zugang dazu führt nicht zu der richtigen Berufswahl. Eine gute Beratung ist wichtiger als je zuvor.
Das Gespräch suchten auch die anderen Aussteller. Annika Lübbers steht für die Universität Maastricht an einem der gut 50 Stände und wirbt für ein Studium in den Niederlanden. Ihr Argument ist die ausgezeichnete Betreuungssituation. Die Professoren sind stets erreichbar und beantworten umgehend alle Fragen der Studierenden. Darüber hinaus verweist sie auf das Konzept des problem-based learnings, das an der niederländischen Universität entwickelt wurde. An Stelle von Massenvorlesungen in überfüllten Hörsälen gibt es kleine Arbeitsgruppen, in denen gemeinsam Probleme gelöst werden. Die Studentin, die bereits seit über drei Jahren im Nachbarland studiert, zeigt sich von der Messe begeistert: Die Gespräche sind sehr gut, viele Besucher sind an einem Studium in den Niederlanden interessiert.
Lübbers ist nicht die einzige Studentin, die den jungen Leuten bei der Studien- oder Berufswahl helfen möchte. Bei Quaestia stellt sich Christina Queisser den Fragen der Besucher und vermittelt Schüler an Studenten, damit sie für eine kurze Zeit in das Studentenleben schnuppern können. Die angehende Juristin erinnert sich noch an die Anfänge ihres Studiums, die nicht immer einfach waren: Ich war mal selbst in der gleichen Situation wie viele Besucher hier. Ich möchte vermeiden, dass die Schüler ins kalte Wasser geworfen werden, indem wir beiseite stehen und sie schon vor Aufnahme des Studiums begleiten.
Neben den Universitäten, Hochschulen, Unternehmen und weiteren Bildungsanbietern wartete ein informatives Rahmenprogramm auf die Besucher. Dazu gehört ein Vortrag der Universität Mannheim über Bewerbungsverfahren und Einschreibungsprozesse, der von vielen neugierigen Schülern und Eltern besucht wird. Stefan, 16 Jahre alt, verfolgt den Vortrag aufmerksam, weil er noch nicht sicher ist, in Mannheim zu studieren, sobald er das Abitur in der Tasche hat. Ich will mich hier grundsätzlich informieren. Möglicherweise wird er zuvor ins Ausland gehen, um seine Sprachkenntnisse aufzubessern. Die USA wären schon gut, aber ich weiß nicht, ob ich mir das leisten kann. So wie ihm geht es vielen Besuchern. Der Wunsch nach einem Auslandsaufenthalt ist bei vielen vorhanden, aber welches Land angesteuert werden soll und woher das nötige Geld kommt, ist oft unklar. Das Internationale Forum, in dem viele Studierende von ihren Auslandserfahrungen berichten, dient daher als erster Wegweiser. Hier werden in kurzweiligen Vorträgen beliebte Studienländer der Deutschen vorgestellt.
Die Bildungsmessse HORIZON fand das zweite Mal in Mannheim statt und war am Samstag und am Sonntag jeweils von 10 Uhr bis 16 Uhr geöffnet.
Mehr Informationen und druckfähige Fotos rund um die HORIZON und zur SEMINARKANTINE gibt es unter www.horizon-messe.de/presse.
Über den Veranstalter:
Die SCOPE Messestrategie wurde am 1. Juni 2006 gegründet.
Die Geschäftstätigkeit des Unternehmens besteht in der Konzeption, Planung und Durchführung von Bildungsmessen. Die HORIZON richtet sich gezielt an Menschen, die auf der Suche nach praxisorientierten Informationen rund um Themen der Studien- und Karriereplanung sind.
Das Messekonzept wird abgerundet durch ein Rahmenprogramm, das Themen wie Studienfinanzierung, Studiengebühren, Auslandsstudium/Auslandssemester, Bachelor- und Master-Abschlüsse sowie Zukunftsperspektiven für Akademiker aufgreift.
Kontakt:
SCOPE Messestrategie GmbH
Timm Rohles
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