Volkswagens Betriebsratschef fordert mehr Tempo bei günstigem Einstiegsauto für Schwellenländer

Angesichts des Absatzeinbruchs in Europa macht sich Volkswagens Betriebsratschef und Aufsichtsrat Bernd Osterloh konkrete Gedanken über weitere Wachstumsregionen für den Wolfsburger Autokonzern. „Volkswagen muss noch intensiver als bisher neue Märkte wie beispielsweise Südostasien oder Afrika erschließen“, sagte Osterloh, der dem Präsidium des Aufsichtsrats angehört, dem „Handelsblatt“ (Donnerstagausgabe). Für eine solche Offensive benötigt Europas größter Autobauer aus Sicht des Betriebsratschefs aber geeignete Modelle wie einen robusten Pickup.

„Und wir brauchen für die Schwellenländer ein günstiges Auto unterhalb des VW Up, das zwischen 5.000 und 10.000 Euro kostet“, sagte Osterloh. Noch sind die Details nicht geklärt. „Ob wir so ein Auto dann als VW vermarkten, muss man sehen“, so der VW-Aufsichtsrat. Ein formaler Beschluss steht aus. Doch Osterloh drückt mächtig auf das Tempo, will auf bereits eingesetzte Komponenten anderer Modelle des Konzerns zurückgreifen. Seine Zielvorgabe ist extrem ehrgeizig: „Wenn wir uns anstrengen, kann ein solches Modell in zwei Jahren fertig sein.“ Damit erhöht Osterloh intern den Druck. Nach der gescheiterten Zusammenarbeit mit Suzuki, dem japanischen Spezialisten für Kleinwagen, an dem VW 20 Prozent hält und der wichtige Komponenten zu einem günstigen Einstiegsauto beisteuern sollte, betraute Konzernchef Martin Winterkorn eine Gruppe unter Leitung des ehemaligen Opel-Chefs Hans Demant mit dem Projekt eines „Budget Cars“ für die Schwellenländer. Bis zum Ende des Jahres soll sie dem Vorstand ein schlüssiges Konzept vorstellen.