Nutzung der Wasserkraft in Europa

Status Quo, Potenzial, Ausblick

(NL/1442278455) Hamburg, 02. Oktober. Wasserkraft kommt unter den Erneuerbaren Energien eine entscheidende Rolle zu, da sie unvergleichlich effizient ist und zuverlässig zur Verfügung steht. In Europa ist die Nutzung bisher jedoch aufgrund der verschiedenen geografischen Voraussetzungen und des technischen und logistischen Know-hows höchst unterschiedlich. Während das Potenzial der Wasserkraft in den westeuropäischen Industrienationen wie beispielsweise in Deutschland nahezu erschöpft ist, bieten andere Länder noch gute Ausbaumöglichkeiten.

Wasserkraftnutzung in der Europäischen Union
Mit rund 70 Prozent Anteil an den Erneuerbaren Energien ist Wasserkraft die wichtigste regenerative Energiequelle in der Europäischen Union. Einer Studie der Deutschen Bank zufolge produziert sie derzeit 19 Prozent der Energie Europas, damit wird das Potenzial der Wasserkraft von 870 TWh/a zu etwa 64 Prozent ausgeschöpft. Somit bleiben aktuell rund zwei Fünftel des Potenzials oder mehr als 300 TWh/a ungenutzt. Die Voraussetzungen für die Erschließung der Wasserkraft sind in den einzelnen Regionen unterschiedlich. So verfügen die EU-15 zwar über die größten Möglichkeiten, greifen gegenwärtig allerdings bereits auf 72 Prozent der vorhandenen Wasserkraft-Ressourcen zurück. In den EU-27 betrug die installierte Kapazität aus Wasserkraft im letzten Jahr 136 GW. Unter Einbezug der EURELECTRIC-Mitglieder Island, Kroatien, Türkei, Norwegen und Schweiz erhöht diese sich für 2011 um weitere 64 GW auf eine Gesamtleistung von 200 GW. Anhand der Schweiz, Norwegen, der Türkei und Kroatien lässt sich exemplarisch verdeutlichen, wie die Entwicklung in den nächsten Jahren verlaufen kann.

Norwegen und Schweiz nutzen Wasserkraft aufgrund der idealen Topographie und des hohen technischen wie wirtschaftlichen Standards bereits erfolgreich. Das rentable Ausbaupotenzial ist dort zum großen Teil erschöpft. Hier stehen Norwegen und die Schweiz stellvertretend für die meisten westeuropäischen Industrienationen. Länder wie die Türkei oder auch Kroatien haben ebenfalls geografisch gute Voraussetzungen, sind aber aufgrund der industriellen Entwicklung noch auf dem Weg, diese Energieressource zu erschließen. Südosteuropa verfügt mit 145 TWh/a zwar nur über die Hälfte des Potenzials der EU-15, nutzt dieses jedoch auch erst zu 40 Prozent. In einer Vielzahl von Ländern wie bspw. Kroatien und Türkei befand sich der Energiesektor über einen langen Zeitraum in staatlicher Hand. In Folge der Öffnung des Sektors für Privatunternehmen und aufgrund der zunehmenden Liberalisierung des europäischen Strommarktes bieten sich jetzt zunehmend Anreize, um Projektrealisationen vorzunehmen.

Allein die Türkei verfügt insgesamt über 16 Prozent des theoretisch nutzbaren Wasserkraftpotenzials innerhalb Europas. Genutzt werden derzeit jedoch lediglich 36 Prozent bzw. 46 TWh des vorhandenen Potenzials von jährlich 128 TWh. Dabei treibt die wirtschaftlich rasante Entwicklung des Landes auch den Energiebedarf auf ein immer neues Rekordniveau. So zählt die Türkei zu einem der am schnellsten wachsenden Strommärkte der Welt. Experten erwarten allein in den kommenden acht Jahren eine Vervierfachung des Elektrizitätsbedarfs. Aktuell muss das Land am Bosporus den einheimischen Energiebedarf noch zu rund 80 Prozent aus Rohstoffimporten decken. Um das Land in Energiefragen unabhängiger zu machen, ist der Ausbau Erneuerbarer Energien und insbesondere der Wasserkraft daher auch im Fokus der politischen Entscheider.

Zukunft mit Speicher
Auch im Gesamtkontext des Ausbaus Erneuerbarer Energien spielt die Wasserkraft eine entscheidende Rolle. Während konventionelle Kraftwerke ihre Produktion dem aktuellen Bedarf anpassen können, müssen Wind- und Sonnenkraftwerke Energie erzeugen, wie sie anfällt. Daher sind effiziente Systeme notwendig, die überschüssige Energie speichern und im Bedarfsfall wieder abgeben. Hier liefert Wasserkraft einen unverzichtbaren Beitrag. 99 Prozent der weltweiten Speicherkapazität von Energie basiert heute schon auf der Technologie der Pumpspeicherkraftwerke. Produzieren Wind- und Solaranlagen nicht benötigten Strom, wird dieser genutzt, um Wasser in ein höher gelegenes Becken zu pumpen. Bei erhöhter Stromnachfrage fließt es wieder bergab und kann so in den Turbinen verstromt werden. Da sich der Bedarf an kurzfristiger Stromspeicherung bis 2025 voraussichtlich verdoppelt, ist ein weiterer Ausbau der Wasserkraftwerke als Speicher absehbar.

Fazit
Natürliche Voraussetzungen zur Wasserkraft-Nutzung sind in den Ländern Europas höchst unterschiedlich verteilt. Während die Fördermöglichkeiten in Ländern wie Deutschland, Norwegen und Schweiz nahezu erschöpft und größtenteils auf die Effizienzsteigerung bereits vorhandener Anlagen beschränkt sind, bieten andere Länder wie Kroatien und die Türkei noch ein großes, nicht erschlossenes Potenzial. Mit dem Wirtschaftswachstum nehmen hier auch Wohlstand und Lebensstandard zu. Um den steigenden Pro-Kopf-Verbrauch an Strom künftig abzudecken, ist ein weiterer Ausbau der Wasserkraft notwendig und politisch gewollt.

Mit dem zunehmenden Ausbau der Erneuerbaren Energien steigt auch der Bedarf an effizienten Speichertechnologien. Es gilt, die Energie aus möglichen Überproduktionen zu speichern und bei Bedarf wieder in Strom umzuwandeln. Hierbei leistet Wasserkraft bereits heute einen wichtigen Beitrag. Damit dies künftig so bleibt, ist ein weiterer Ausbau des internationalen Übertragungsnetzes nötig. Nur so kann der aus Wasserkraft gewonnene Strom aus Ländern, in denen ein Überangebot herrscht, in Regionen geleitet werden, in denen Strom benötigt wird. Eine nationale Förderung der Wasserkraft liegt somit im gesamteuropäischen Interesse.

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