Bund, Länder und Gemeinden werden dieses Jahr erstmals mehr als 600 Milliarden Euro Steuern einnehmen. Dies zeigen Berechnungen des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) für das „Handelsblatt“. „Mit 601,5 Milliarden Euro dürften die Steuereinnahmen fünf Milliarden Euro höher ausfallen, als bei der letzten Schätzung im Mai vorhergesagt“, sagte DIW-Expertin Kristina van Deuverden, langjähriges Mitglied im „Arbeitskreis Steuerschätzungen“.
Selbst die schwächere Konjunktur im kommenden Jahr dürfte den Höhenflug nicht stoppen. Laut DIW-Prognose steigen 2013 die Steuereinnahmen auf 620 Milliarden Euro. Das wären zwei Milliarden Euro mehr als bei der letzten Steuerschätzung vorhergesagt – und das obwohl das DIW das umstrittene Gesetz zum Abbau der kalten Progression bereits berücksichtigt hat. Mit diesem Gesetz will Schwarz-Gelb die Bürger 2013 um zwei Milliarden Euro entlasten; dies lehnt jedoch die SPD im Bundesrat ab Sollte das DIW Recht behalten, würde der „Arbeitskreis Steuerschätzungen“ Ende dieses Monats zum fünften Mal in Folge seine Vorhersage nach oben korrigieren.