In der Diskussion um die Nebeneinkünfte von Peer Steinbrück unter anderem aus Vorträgen hat CSU-Chef Horst Seehofer dem SPD-Kanzlerkandidaten nahegelegt, für Transparenz zu sorgen. Seehofer sagte der „Bild-Zeitung“ (Dienstagausgabe): „Für Nebeneinkünfte gibt es im Bundestag klare Regeln. Wer Transparenz von anderen, etwa von den Banken einfordert, muss sich daran messen lassen und darf sich auch nicht wundern, wenn sie von ihm persönlich eingefordert wird.“
In dem „Bild“-Interview riet der bayerische Ministerpräsident CDU und CSU mit Blick auf die Kandidatur Steinbrücks zur Gelassenheit. „Auch wenn es viele nicht glauben wollen: Sigmar Gabriel wäre für die Kanzlerin und die Union der wesentlich unangenehmere Gegner gewesen.“ Der SPD-Chef hätte „die Herzen kleiner Leute erreichen und die Partei mobilisieren“ können – dies könne man über Steinbrück „wahrlich nicht sagen.“ Der CSU-Chef widersprach in „Bild“ dem Image des SPD-Kanzlerkandidaten als „hartgesottenen, durchsetzungsfreudigen Sachpolitiker“. Als früherer Verbraucherminister in der Großen Koalition habe er, Seehofer, den damaligen Bundesfinanzminister Steinbrück eher als „pflegeleicht und konfliktscheu“ wahrgenommen. Deshalb zittere er vor dem SPD-Herausforderer „überhaupt nicht“. Er sehe auch nicht die Gefahr, dass Steinbrück der Union bürgerliche Stimmen abnehmen werde, so der bayerische Ministerpräsident gegenüber „bild.de“ weiter. Die Mitte sei mit Angela Merkel überzeugend besetzt. Der CSU-Chef wörtlich: „Im bürgerlichen Lager haben wir mit Angela Merkel ein Trumpf-Ass.“ Seehofer verwies auf die Beliebtheitswerte der Kanzlerin. CDU und CSU hätten bundesweit „das Potential auf über 40 Prozent.“ Die Liberalen forderte der bayerische Ministerpräsident zu einem Bekenntnis zur Fortsetzung der schwarz-gelben Koalition auf: „Die FDP wäre gut beraten, wenn sie 2013 erneut geschlossen bürgerliche Politik vertritt. Nur so werden die Liberalen wieder Tritt fassen.“ Der Gedanke an eine Ampel-Koalition wäre für die FDP “ nicht mehr als verführerisches Gift“. Da passe „inhaltlich nun wirklich nichts zusammen“, so Seehofer gegenüber „bild.de“.