Martin Schulz, der Präsident des Europaparlaments, wird an den Vorarbeiten für die Neuordnung der Europäischen Währungsunion beteiligt. EU-Ratspräsident Herman Van Rompuy werde den deutschen SPD-Politiker Schulz zu den Beratungen der sogenannten Vier-Präsidenten-Gruppe einladen, sagten EU-Diplomaten dem „Handelsblatt“ (Montagausgabe). Die Gruppe besteht bislang aus van Rompuy, dem Chef der EU-Kommission José Manuel Barroso, dem Vorsitzenden der Eurogruppe Jean-Claude Juncker und dem Präsident der Europäischen Zentralbank (EZB) Mario Draghi.
Die vier Präsidenten hatten von den Regierungschefs der Euro-Zone am 29. Juni den Auftrag erhalten, einen Fahrplan „hin zu einer echten Wirtschafts- und Währungsunion“ zu entwickeln. Sie sollen zum EU-Gipfel am 18. Oktober einen Zwischenbericht und zum EU-Gipfel kurz vor Weihnachten ihren Abschlussbericht vorlegen. Eine Beteiligung des Parlamentspräsidenten Schulz war zunächst nicht vorgesehen. Van Rompuy habe sich mit Schulz aber jetzt auf die Formel „Vier plus eins“ verständigt, hieß es in Brüssel. Das bedeutet, dass die vier Präsidenten Schulz als Gast zu ihren Sitzungen einladen. Zum ersten Mal werde dies am 9. Oktober der Fall sein.