Politiker des linken SPD-Flügels haben den Kanzlerkandidaten Peer Steinbrück aufgefordert, sich nicht zu weit von seiner Partei abzusetzen. „Die Zeit der Basta-Politik ist in der SPD vorbei, das wissen alle. Auch Peer Steinbrück“, sagte der Fraktions- und Landesvorsitzende der hessischen SPD, Torsten Schäfer-Gümbel, der „Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung“.
„Als Kandidat hat er den Freiraum, auf allen Feldern initiativ tätig zu werden. Das ist völlig legitim, entschieden wird gemeinsam in den Gremien“, sagte Schäfer-Gümbel weiter. Der frühere Juso-Vorsitzende Niels Annen, Mitglied des SPD-Parteivorstands, sagte der Zeitung: „Die Wähler mögen Peer Steinbrück, weil er Ecken und Kanten hat. Die soll er sich auch nicht abschleifen. Erfolgreich kann die SPD aber nur gemeinsam sein.“ Programmatisch habe man zuletzt wichtige Akzente gesetzt, Steinbrück habe mit seinem Bankenpapier daran angeknüpft. „Er wird selber wissen, dass ein Kanzlerkandidat nicht jeden Spiegelstrich vertreten, aber er die Partei mitnehmen muss“, so Annen.