Zurück zur alten Stärke Integration

13. DSAG-Jahreskongress in Bremen

Walldorf/Bremen, 25. September 2012 – Der Jahreskongress der Deutschsprachigen SAP-Anwendergruppe (DSAG) e. V. hat eine neue Höchstmarke in Bremen erreicht. Knapp 4.000 Besucher sind heute für die Veranstaltung registriert. Fast 300 Vorträge in 52 Themensitzungen und 175 Partner auf einer Ausstellungsfläche von 14.600 Quadratmetern bilden den Rahmen für die größte und wichtigste SAP-Usergroup-Veranstaltung in Europa. Im Zentrum des ersten Kongresstages stand die Keynote des DSAG-Vorstands, in der zum einen unter dem Stichwort Agenda 2012 fünf aktuelle Handlungsfelder vorgestellt wurden. Zum anderen stellte der Vortrag die aktuellen Forderungen von SAP-Anwendern in den Mittelpunkt. Außerdem wurde das neue Motto der DSAG präsentiert: „Wir für uns“ lautet es und soll darauf hinweisen, dass in der DSAG organisierte SAP-Anwender sich für die Interessen ihrer Unternehmen gemeinsam stark machen.

Unter der Überschrift Agenda 2012 hat die DSAG die fünf wichtigsten strategischen Handlungsfelder definiert und auf dem Jahreskongress in Bremen vorgestellt. Prof. Dr. Karl Liebstückel, Vorstandsvorsitzender der Deutschsprachigen SAP-Anwendergruppe (DSAG) e. V. erklärt: „Das Motto ´Zurück in die Zukunft` soll der Ausgangspunkt für viele gemeinsame Aktivitäten mit SAP in den kommenden Monaten sein.“ Zu den aktuellen Topthemen der Anwender zählen:

ERP als Herzstück integrierter Systeme positionieren
ERP-Lösungen von SAP sind bei allen Anwenderunternehmen in Deutschland, Österreich und der Schweiz das Rückgrat und stehen im Mittelpunkt der Softwarelandschaft. Sie sorgen für Stabilität. Wie Gliedmaßen positionieren sich andere Komponenten um den SAP-Kern. Hinzu kommen weitere Lösungen wie mobile Applikationen oder Cloud-Anwendungen, die es zu integrieren gilt. Und genau darin besteht die aktuelle Herausfor-derung. Das Portfolio der SAP vergrößert sich ständig durch Eigenentwicklungen und Zukäufe. Deren Integration macht die Gesamtarchitektur in den Anwenderunternehmen immer komplexer und erhöht den Aufwand für Pflege und Betrieb. Die DSAG fordert daher, SAP-IT-Lösungen darunter die SAP Business Suite, mobile und Cloud-Anwendungen etc. zu einem besseren und einfacheren Gesamtsystem zu integrieren – mit dem ERP im Zentrum. Die Forderung lautet: SAP soll die Entwicklungsanstrengungen im ERP intensivieren und neue Produkte besser integrieren. So lässt sich Komplexität vermeiden. Darüber hinaus gilt es, gesetzliche Anforderungen im Rahmen der War-tungsgebühren bei allen Produkten im aktiven Support-Fenster zu realisieren.

Geschäftsprozesse durchgängig in der SAP Business Suite abbilden
Kerngeschäftsprozesse werden heute in Unternehmen ganzheitlich betrachtet. Dieser Tatsache soll die SAP Business Suite mit den verschiedenen Komponenten wie ERP, CRM, SCM, SRM und PLM gerecht werden. Die Herausforderung besteht darin, dass es teilweise Medienbrüche zwischen den einzelnen Lösungen und aufwändige Schnittstellen gibt. Aus Anwendersicht ist es dringend nötig die End-to-end-Prozesse zu vereinfachen. Ein erster Ansatzpunkt wäre die Rückführung von Funktionen der SAP Business Suite nach SAP ERP. Daran arbeiten DSAG und SAP derzeit gemeinsam. Ein weiteres Prob-lem besteht in unterschiedlichen Benutzeroberflächen bei den einzelnen Komponenten. Auch hier ist eine Vereinheitlichung dringend gefordert.

Nutzengerechte Preismodelle realisieren
Das SAP-Lizenzmodell bietet bislang (noch) nicht die notwendige Transparenz und Fle-xibilität für Anwender. SAP fixiert die jeweilige Konfiguration der Verträge endgültig. So werden die Unternehmen für Jahre festgelegt – unabhängig davon, wie sich Wirtschaft und Märkte entwickeln („Stichwort: einmal unter Wartung – immer unter Wartung“). Aktuell lassen sich von SAP definierte Preismetriken zum Teil schwer mit der betriebswirt-schaftlichen Realität der Kunden vereinbaren. Denn: Teilkündigungen und -stilllegungen sind Stand heute nicht möglich. Aber: SAP-Anwender brauchen in einem dynamischen wirtschaftlichen Umfeld mehr denn je nutzengerechte SAP-Preismodelle. Daher setzt sich die DSAG für Lizenzmodelle ein, die sich an die heutigen betriebswirtschaftlichen Unternehmensbedingungen flexibel anpassen lassen. Dafür bedarf es u. a. praxisgerech-te AGBs, sinnvolle Metriken und Wartungsmodelle, in denen z. B. gesetzliche Änderun-gen enthalten sind. Für die DSAG sind dies geeignete Maßnahmen, um für Mitgliedsun-ternehmen den Investitionsschutz, die Planungssicherheit und die Wettbewerbsfähigkeit für bestehende SAP-Produkte zu gewährleisten. Hierzu wurde eine gemeinsame Arbeits-gruppe mit SAP ins Leben gerufen, die auf dem Jahreskongress erste Ergebnisse vor-stellen und zeitnah veröffentlichen wird.

Nutzungsgrad von SAP-Lösungen im Fachbereich steigern
Für die Fachbereiche spielt derzeit ein praktischer Aspekt eine gewichtige Rolle: Die ein-fache Benutzerführung. Diese beeinflusst die Akzeptanz einer Lösung ganz entscheidend. Hier gilt es in punkto Qualität, Einfachheit und Attraktivität der Oberflächen neue Reizpunkte zu setzen, um den Fachbereichen eine Entscheidungshilfe pro SAP an die Hand zu geben. Speziell im Bereich von Business-Intelligence-Lösungen (BI) besteht Handlungsbedarf. Die flexible und attraktive Darstellung von Daten entscheidet über zukünftige BI-Systeme. Hieran muss SAP sich im Wettbewerb mit anderen Anbietern messen lassen. Denn: Die Zeit der IT-Zentralen und starren Lösungen ist vorbei. Fachbereiche sollen selbstständiger agieren können. Auch dafür setzt sich die DSAG aktuell ein.

Schlanke Einführung neuer SAP-Lösungen ermöglichen
Ein weiteres Anliegen der DSAG zielt darauf ab, dass SAP konkrete Rahmenbedingungen für die Implementierung, die Einführung und den Betrieb schafft, damit neue SAP-Lösungen bzw. Innovationen von einer breiten Masse von Anwendern schneller umgesetzt und genutzt werden können. Denn nur so können möglichst viele Nutzer vom Mehrwert profitieren. Dazu sind etwa Landschaftsempfehlungen notwendig, wie sich innovative Produkte am besten einführen lassen oder aber geeignete Konzepte oder Angebote, um neue Lösungen in bestehende Gesamtsysteme zu integrieren. Als aktuelle Beispiele können diesbezüglich SAP HANA oder mobile Lösungen genannt werden. Neue Produkte müssen in den Punkten Nutzen, Mehrwert und Betrieb überzeugen. Idealweiser muss vor der Entwicklung neuer Produkte über die Auswirkungen auf Landschaften und die daraus entstehende Komplexität nachgedacht werden.

Prof. Dr. Karl Liebstückel: „Mit den adressierten Themen erfüllt die DSAG einmal mehr ihre Rolle als Sprachrohr der SAP-Anwender, indem wir aktuelle Handlungsfelder aufzeigen und Lösungen vorantreiben.“ Und das zum Vorteil aller SAP-Anwender in Deutschland, Österreich und der Schweiz.

Wir für uns
Die damit verbundenen Aktivitäten der Anwendergruppe sind seit kurzem unter einem neuen Leitspruch zusammengefasst: „Wir für uns“. Wir Anwender setzen uns für die Interessen unserer Mitgliedsunternehmen ein, lautet die Botschaft hinter dem Motto. Es soll Ausdruck sein für die Arbeit, die von den DSAG-Mitgliedern als Wissens- und Einflussnetzwerk untereinander, füreinander und somit für ihre Unternehmen geleistet wird. Und last but not least für SAP. Profitiert doch auch SAP ganz stark vom Austausch und Know-how-Transfer mit allen Bereichen der DSAG.

Über die DSAG
Die Deutschsprachige SAP-Anwendergruppe (DSAG) e. V. in Walldorf versteht sich als eine unabhängige Interessenvertretung aller SAP-Anwender in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Ziel der DSAG ist es, darauf hinzuwirken, dass bedarfsgerechte SAP-Lösungen geschaffen werden sowie den Erfahrungs- und Informationsaustausch sowohl der SAP-Kunden untereinander als auch mit SAP zu fördern. Die 1997 als eingetragener Verein gegründete DSAG zählt heute über 2.700 Mitgliedsunternehmen und hat sich als eine der größten SAP-Anwendergruppen weltweit etabliert.