War Johan Wilhelm Palmstruch, Europas erster „Notenbankchef“, ein Gauner?

Ein nicht ganz ernst gemeinter Rückblick des Deutschen Verbraucherschutzrings e.V. (DVS)

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Der DVS hilft geschädigten Anlegern

Erfurt, 25. September 2012. Geschichte wiederholt sich. Das ist bekannt. Wer aber glaubt, dass das drohende Scheitern der europäischen Währungsunion oder die mangelnde Haushaltsdisziplin Griechenlands oder betrügerische Zentral-Banker etwas neues sind, der irrt, sagt der Deutsche Verbraucherschutzring (DVS) e. V. Auch in diesen Bereichen wiederholt sich die Geschichte.

Es war einmal… Ende des Jahres 1865. Die Menschen und Herrscher Frankreichs, Italiens, Belgiens und der Schweiz freuten sich über die „Convention Monétaire“, besser bekannt als die Lateinische Münzunion. Jeder Mitgliedsstaat der Münzunion hatte zwar seine eigene Währung, aber der Silber- und Goldgehalt ihrer Münzen war gleich. So konnte man mit der italienischen Lira auch in Belgien bezahlen, oder mit dem französischen Franc in der Schweiz. Papiergeld gab es auch, aber es hatte eben nur im eigenen Land einen Wert. Schon damals träumten Politiker von einer weltumspannenden Währungsunion. Das was wir heute Globalisierung nennen, hatte schon damals seinen Ursprung. Der grenzüberschreitende Handel florierte, die Reisenden mussten kein Geld mehr tauschen; kurzum: Alle Beteiligten waren zufrieden und das gemeinsame Münzgeld bewährte sich. Zunächst.

Das Ende begann mit Griechenland

Drei Jahre nach der Gründung der Lateinischen Währungsunion traten auch die Griechen der Münzunion bei. Obwohl Griechenland schon damals wirtschaftlich rückständig war, lebte es weit über seine Verhältnisse. Um das finanzieren zu können, sammelten die Griechen Gold- und Silbermünzen der anderen Staaten und druckten gleichzeitig ungedecktes Papiergeld. Das ging nicht lange gut, die griechische Wirtschaft brach zusammen; schließlich wurde Griechenland aus der Münzunion entlassen.

Das Ende kam mit dem Ersten Weltkrieg

Schließlich trat Frankreich mit Beginn des Ersten Weltkriegs aus der Union aus – 1927, als die Schweiz als letztes Land die Münzen der anderen Unionsländer außer Kurs setzte, war das ehrgeizige Projekt am Ende.

Déjà-Vu-Erlebnisse mit Papiergeld und Notenbanken

Die Suche nach geschichtlichen Parallelen der aktuellen Geschehnisse innerhalb der Europäischen Währungsunion dauert nicht lange. Ein Blick auf die Geschichte des Papiergeldes und der Notenbanken reicht. Der in Schweden lebende Bankier Johan Palmstruch, der in Riga das Licht der Welt erblickte, hatte im 17. Jahrhundert bereits die geniale Idee des Papiergeldes. Er nahm von seinen Kunden die Gold- und Silbermünzen an und gab ihnen dafür Wertscheine, die nicht personengebunden waren. Die Geldscheine konnten so frei zirkulieren und der schwedische König war begeistert von dieser Idee, da der finanziell angeschlagene Staat mit 50 Prozent an den Einnahmen dieser ersten Notenbank beteiligt war. Auch die Menschen waren vom Papiergeld angetan, schließlich konnte man nun auch größere Summen mit sich herumtragen.

Alles lief gut, bis Johan Palmstruch mehr wollte. Er verlieh die gelagerten Gold-, Silber- und Kupfermünzen. Das eingelagerte Münzgeld wurde weniger, dennoch druckte Palmstruch immer mehr Scheine. Schließlich begriffen die Menschen, dass die Geldscheine an Wert verloren, da sie nicht mehr durch Edelmetall gedeckt waren. Sie gingen zu Palmstruchs Bank und wollten ihre Münzen zurück. Die Bank brach zusammen und wurde verstaatlicht. Der Bankier, der heute als Gründer der ersten Notenbank dieser Welt gilt, verbrachte fast den Rest seines Lebens hinter Gittern. Europas erster Notenbankchef war also ein Gauner. Und auch wenn unsere Geschichte mit „Es war einmal…“ begann, ist sie doch kein Märchen. Beenden wir die Geschichte mit einem abgewandelten Märchenzitat in Bezug auf die Zentralbanken: „Denn wenn sie nicht gestorben sind, so drucken sie noch heute…“

Der Deutsche Verbraucherschutzring e.V. (DVS)

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