Rhetorik

“Rhetorik“ oder “Die Kunst des Redens“

“Wenn alles schläft und einer spricht, diesen Zustand nennt man Unterricht.“ Sollte dieser Spruch auf ein Mitglied eines Lehrkörpers zutreffen, hat er definitiv sein Ziel, wenn nicht gar seinen Beruf verfehlt. Natürlich ist nicht jeder Lehrstoff so hochinteressant, dass die Schüler von der ersten bis zur letzten Sekunde wie gebannt an den Lippen des Lehrers oder Dozenten kleben. Allerdings gibt es eine Möglichkeit, diesen Zustand zumindest ansatzweise herzustellen. Das Zauberwort heißt “Rhetorik“. Aber ist eigentlich Rhetorik und warum ist sie gerade im Bereich Kommunikation so wichtig? Diese Frage wird im Verlauf dieses Artikels erklärt.
Zunächst einmal die etwas trockene Erklärung dieses Wortes. Laut einer Definition geht es hierbei unter anderem um die Kommunikation auf mündlicher Ebene. Eng damit verbunden ist der Einsatz von Hilfsmitteln (bspw. Requisiten), der Körpersprache und der breiten Bandbreite der Mimik. Ein weiterer, nicht zu unterschätzender Aspekt, ist der direkte Blickkontakt mit der Zuhörerschaft. Gepaart mit der Stimmlage, die gekonnt und wirkungsvoll eingesetzt wird. So soll das Ziel erreicht werden, eine Präsentation so wirkungsvoll wie nur möglich zu gestalten.
Auf den Unterricht angewandt könnte das bspw. bedeuten, eine “Zappelattacke“ vorzutäuschen, um Studenten der Medizin den Leitsatz in Bezug auf das Erkennen einer Schüttelfrostattacke einzuprägen, der da lautet: “Schüttelfrost ist erst dann Schüttelfrost, wenn das ganze Bett wackelt.“ Oder das eher negative Beispiel eines Dozenten, der seine Vorlesungen so lange monoton abhielt, bis sich die Teilnehmerzahl der Studenten auf eine gewisse Anzahl reduziert hatte. War die magische Grenze erreicht, wurde aus dem ermüdenden Vorleser des Skripts ein Dozent der Superlative. Musste ein Text vorgelesen werden, kam das volle Stimmvolumen zum Einsatz. Wichtige Passagen wurden extra lauter und sehr deutlich vorgelesen. Die etwas unwichtigeren wurden zumeist nur kurz umrissen.
Die soeben erwähnten Bestandteile können ebenso in der alltäglichen Kommunikation angewendet werden. Hat es sich doch als sehr förderlich für eine Unterhaltung erwiesen, an der mehrere Personen beteiligt sind, wenn nicht nur einer spricht. Diese Monologe führen eher dazu, dass sich die Gesprächspartner, zumindest gedanklich, entfernen, wenn nicht gar nach einem fadenscheinigen Grund suchen, sich von der Gruppe zu entfernen. Eingefügte Anekdoten oder Beispiele an Hand von greifbaren Gegenständen lockern das Gespräch ebenso auf, wie der der direkte Blickkontakt zu den Gesprächspartnern. Dabei sollte allerdings darauf geachtet werden, dass keiner der Beteiligten sich bedrängt fühlt. Wird mit diesem Gespräch ein spezielles Ziel verfolgt, ist es äußerst hilfreich, den Anwesenden so genannte rhetorische Fragen zu stellen. So gelingt es dem Redenden, seine Zuhörer gedanklich in die gewünscht Richtung zu lenken.