Wiesenhof-Chef will mit Kritikern ins Gespräch kommen

Peter Wesjohann, Chef des umstrittenen Geflügelkonzerns PHW/Wiesenhof, will mit seinen größten Kritikern ins Gespräch kommen. „Wir reden grundsätzlich mit allen Organisationen und Parteien, die Interesse an unserer Arbeit haben“, sagte Wesjohann dem Nachrichten-Magazin „Der Spiegel“. „Wenn Peta-Vertreter sich melden, würde ich mich gern auch mit denen an einen Tisch setzen oder ihnen unsere Anlagen zeigen.“

Die Tierrechtsorganisation hatte in der Vergangenheit Bilder aus Wiesenhof-Ställen veröffentlicht, die tote Tiere zeigten oder Räumtrupps, die Hühner mit Füßen traten. Umsatz hätten die Vorwürfe ihn zwar bislang nicht gekostet, sagte Wesjohann. „Aber gut für das Geschäft sind diese Auseinandersetzungen definitiv nicht.“ Wesjohann räumte zudem ein, dass ihn die dauernde Kritik nicht kalt lasse. „So etwas kann an niemandem spurlos abtropfen.“ Er könne allerdings mit Kritik umgehen. „Einmal wurde mir per Post eine Morddrohung mit einer Patrone geschickt. Das geht dann doch zu weit.“ Kritik übte Wesjohann an dem Grünen-Politiker Jürgen Trittin. Der war aus Protest gegen das Wiesenhof-Sponsoring von seinem Amt als Umweltbeauftragter des Fußballvereins Werder Bremen zurückgetreten. „Auch Herrn Trittin habe ich schon lange eingeladen, uns zu besuchen. Im Übrigen gibt es Fotos von ihm, auf denen ihm Hähnchenfleisch aus ‚Massentierhaltung‘ hervorragend mundet.“