Bei US-Experten wächst Skepsis gegenüber Romney

Unter führenden US-Kennern in Deutschland wächst die Skepsis gegenüber einem möglichen US-Präsidenten Mitt Romney. Angesichts der angespannten internationalen Lage zeigte sich der Vorsitzende der deutsch-amerikanischen Parlamentariergruppe im Bundestag, Hans-Ulrich Klose (SPD), besorgt über außenpolitische Signale des republikanischen Präsidentschaftskandidaten. „Russland als größten geostrategischen Gegner auszuweisen, fußt nicht auf einer realistischen Betrachtung der Lage“, erklärte Klose im „Focus“.

Es sei vielmehr „alle Anstrengung wert“, die Russen mit Blick auf die großen Krisenherde „als Partner zu gewinnen“. Wolfgang Ischinger, der frühere Botschafter in Washington und heutige Vorsitzende der Münchner Sicherheitskonferenz, äußerte die Befürchtung, mit einem Präsidenten Romney könnte eine dringend gebotene Bankenregulierung entfallen. Zu Romneys größten Spendern zählten Finanzhäuser. „Der Druck auf Romney wird grenzenlos sein, den Banken eine Regulierung zu ersparen“, glaubt Ischinger. Auch ein wirksames Klimaabkommen sei mit dem Republikaner kaum zu erwarten.