Bergsteigerin Kaltenbrunner kritisiert Höhen-Tourismus

Extrembergsteigerin Gerlinde Kaltenbrunner hat den kommerzialisierten Höhen-Tourismus kritisiert. „In den großen Gruppen sind manchmal schon Typen dabei, bei denen denkst du dir: Ihre Steigeisen haben die aber noch nicht oft benutzt“, sagte Kaltenbrunner dem Nachrichtenmagazin „Focus“. „Ein bisschen mehr Erfahrung würde hier und da nicht schaden“, so die Österreicherin, die als erste Frau alle 14 Achttausender ohne künstlichen Sauerstoff bezwungen hat.

Man könne niemandem verwehren, auf die höchsten Berge zu steigen, aber ein Recht auf den Gipfel gebe es nicht. „Wir Profibergsteiger tragen wohl ein Stück weit zu dieser Entwicklung bei“, sagte die 41-Jährige selbstkritisch. „Wir halten Diavorträge und geben unsere Faszination für die Berge weiter. Da kann ich mich doch danach nicht hinstellen und sagen: Aber du darfst da übrigens nicht rauf.“ Sie selbst sei angesichts ihrer Passion immer wieder von ihrer Schwester kritisiert worden. Diese habe immer wieder gesagt: „Du spinnst total. Du gibst so viel Geld aus. Fahr doch lieber in den Robinson Club.“ Doch ihre Welt seien die Berge, sagte Kaltenbrunner im „Focus“-Interview. „So lange mich meine Beine tragen, werde ich dorthin gehen.“ In den kommenden Tagen erscheint Kaltenbrunners Buch „2×14 Achttausender“, das sie gemeinsam mit ihren Mann Ralf Dujmovits geschrieben hat. Dujmovits hat als erster Deutscher alle Achttausender bestiegen.