Private Anleger stellen sich gegen neuen Schuldenschnitt Griechenlands

Die Schutzgemeinschaft der Kapitalanleger (SdK) hat sich klar gegen Überlegungen für einen zweiten Schuldenschnitt für Griechenland gestellt. „Ein erneuter Schuldenschnitt kommt für private Anleger nicht mehr in Frage“, sagte SdK-Vorstandsmitglied Daniel Bauer „Handelsblatt-Online“. Mit dem erfolgten Zwangsumtausch griechischer Anleihen Anfang 2012 hätten die privaten Investoren bereits einen Großteil ihrer Forderungen Griechenland erlassen müssen.

„Das was jetzt noch übrig geblieben ist, entspricht ungefähr der Insolvenzquote, die Gläubiger bei vergleichbaren Staatsinsolvenzen in der Vergangenheit erhalten haben.“ Daher wären im Fall eines neuerlichen Schuldenschnitts diesmal die öffentliche Hand und die öffentlichen Institutionen an der Reihe, ihren Beitrag zu leisten. Ein erneuter Schuldenschnitt der von privaten Investoren gehaltenen Anleihen würde zudem auch keinen Sinn ergeben, betonte Bauer, da die ausstehenden Anleihen nur noch einen geringen Anteil an der Gesamtverschuldung ausmachten. Überdies habe der Zwangsschuldenschnitt Anfang 2012 die Euro-Krise sogar noch verschärft. Spanien und Italien hätten höhere Zinsen an den Kapitalmärkten zahlen müssen, da das Vertrauen in kriselnde Euro-Länder gelitten habe.