1,2 Milliarden Menschen haben keinen Zugang zu sauberem Trinkwasser. Verunreinigungen sind sogar in vielen Regionen Afrikas und Asiens Auslöser für tödliche Krankheiten. Deutsche Sanitärhersteller der Initiative Blue Responsibility zeigen deshalb Verantwortung und stellen ihre Produkte und ihr Know-How unentgeltlich zur Verfügung, um die hygienischen Bedingungen zu verbessern.
Sauberes Wasser ist ein Grundbedürfnis des Menschen, seit 2010 zählt es sogar zu den Menschenrechten. Doch 2,4 Milliarden Menschen leben unter desolaten hygienischen Bedingungen, mindestens zwei Millionen sterben jährlich an den Folgen, unter ihnen hauptsächlich Kinder. Gründe für die schlechte Wasserversorgung gibt es viele: Erdbeben, Dürreperioden, Kriege und andere Katastrophen können den Zugang zu sauberem Trinkwasser erschweren und einen Teufelskreis von Krankheit, Elend und Armut in Gang setzen. Um diesen Teufelskreis zu durchbrechen, engagieren sich Mitglieder der Initiative Blue Responsibility, einem Zusammenschluss von deutschen Sanitärherstellern.
Einer von ihnen ist beispielsweise das mittelständische Unternehmen Düker aus Unterfranken: Pro verkauftem gusseisernen Abflussrohr spendet der Armaturenhersteller einen Liter sauberes Trinkwasser. Die Spende erfolgt in Form von Wasserreinigungstabletten, die von UNICEF-Mitarbeitern in Somalia und Nigeria verteilt werden. So konnten 2011 bereits 800.000 Liter verseuchtes Wasser in gesundes Trinkwasser umgewandelt werden. Der Ausbreitung von Cholera, Typhus, Diarrhö und Parasitenerkrankungen wird dadurch effektiv entgegengewirkt.
Mitarbeiter zeigen Verantwortung
Auch Wasserexperte Grünbeck hilft, Menschen in Krisenregionen mit sauberem Wasser zu versorgen. Als 2010 die Meldungen über das verheerende Erdbeben in Haiti durch die Medien gingen, fassten Grünbecks Mitarbeiter ohne Zögern den Entschluss zu helfen. Sie bauten eine mobile Wasseraufbereitungsanlage in Containerbauweise im Wert von 65.000 Euro, die als langfristiges Hilfsprojekt auf Haiti stationiert wurde. Pro Stunde kann die Anlage 1.000 Liter verseuchtes Fluss- oder Oberflächenwasser in hygienisch einwandfreies Trinkwasser umwandeln. Für dieses Projekt verzichteten Mitarbeiter freiwillig auf ihre Entlohnung und investierten unzählige Überstunden. „Ich bin stolz darauf, dass wir so engagierte Mitarbeiter haben, die aus eigenem Antrieb einen Beitrag zur Hilfe für die betroffenen Menschen in Haiti leisten“, begeistert sich Dr. Günter Stoll, Geschäftsführer der Grünbeck Wasseraufbereitung GmbH.
Verbesserte Hygiene im Waisenheim
Gitega, zweitgrößte Stadt im ostafrikanischen Burundi, einem der ärmsten Länder der Welt. Hier leben 140 Kinder im Waisen- und Behindertenheim Zachäus unter katastrophalen hygienischen Bedingungen. Als Badausstatter Keuco von einer Hilfsaktion des Unternehmens fischer (fischer Dübel) für das Heim hörte, entschied sich Keuco zu handeln und das Projekt mit großzügigen Spenden in Form von Sanitärprodukten zu unterstützen: „Die Installation eines Hochbehälters als Trinkwasserspeicher sowie der Anschluss einer Regenwasserzisterne für die Toilettenspülung waren die Grundlage für die Verbesserung der hygienischen Bedingungen“, erklärt Engelbert Himrich, geschäftsführender Gesellschafter von Keuco.
Sanitäranlagen für Schulen
Ähnliche Projekte unterstützte Geberit in Serbien, Indien und Ecuador. In letzterem benötigte die öffentliche Schule der Andenstadt Pomasqui, das Colegio Pomasqui, dringend eine Erweiterung der sanitären Anlagen, um den rund 1.000 Schülern ein gesundheitlich unbedenkliches Umfeld zu bieten. Die Arbeiten übernahm Geberit und baute ein neues Sanitärgebäude mit WCs, Urinalen und Waschtischen. Eine neu installierte Schilfkläranlage reinigt seitdem die Abwässer, die vorher ungefiltert in die Hauptwasserader von Pomasqui abgeführt wurden. Durch den Bau der Kläranlage werden die Trinkwasserreservoirs geschützt und dadurch Krankheiten und Epidemien vorgebeugt. Zudem werden die Schülerinnen und Schüler des Colegio – in Kooperation mit dem lokalen Gesundheitsinspektorat – über den täglichen Gebrauch der neuen Anlage aufgeklärt und erhalten zusätzlich allgemeinen Hygieneunterricht.
Sauberes Wasser für alle – ein langer Weg
Das Engagement der Sanitärhersteller der Initiative Blue Responsibility hat für viele Menschen die hygienischen Bedingungen spürbar verbessert. Neben den technischen Installationen stellt vor allem der begleitende Hygieneunterricht, wie er etwa in Ecuador von Geberit unterstützt wird, eine wichtige und nachhaltige Unterstützung dar. Denn nur ein geschultes Bewusstsein für den richtigen Umgang mit der Ressource Trinkwasser kann langfristig verbesserte Lebensbedingungen garantieren. Doch trotz aller Hilfe: Nach wie vor besteht großer Handlungsbedarf, um das Anrecht auf sauberes Wasser für alle Menschen zu realisieren.