Der britische Schriftsteller Salman Rushdie bereut sein Buch „Die satanischen Verse“ nicht, obwohl seit mehr als 20 Jahren deswegen ein Kopfgeld auf ihn ausgesetzt ist. Der „Zeit“ sagte der Autor: „Wenn ich etwas gelernt habe: Keine Kompromisse. Es gibt Werte, nach denen ich mein Leben leben möchte, und sie bilden die Grundlage für die Art von offener Gesellschaft, in der ich gerne lebe. Bei diesen Werten kann es keine Kompromisse geben. Die Freiheit der Meinungsäußerung gehört dazu, ohne sie verschwinden alle anderen Freiheiten.“
Rushdie sagte, die vom iranischen Geistlichen Ajatollah Chomeini ausgesprochene Fatwa habe er nicht erwartet: „Als ich dieses Buch schrieb, hatte ich wirklich keine Vorstellung davon, dass ich meine Sicherheit riskierte.“ Richtig verstanden habe er den Ernst der Lage erst Tage nach der Drohung. „Vielleicht eine Woche nachdem es begann. Als die diplomatischen Bemühungen gescheitert waren. Es gab diesen Moment, in dem ein Senior Police Officer sagte: Hören Sie, sieht so aus, als könnte es auf unbestimmte Zeit so bleiben.“ Über zehn Jahre lang musste sich Rushdie vor der Fatwa verstecken. Gerade die erste Zeit sei schlimm gewesen: „In den ersten zwei Jahren war ich in Gefahr, mich zu verlieren. Eine Spirale in die Depression. Nicht schreiben können, nicht arbeiten können, nicht klar denken können. Sie betonten, ich würde nicht mehr nach Hause zurück können. Ich hatte ein wunderbares Haus, ich hätte darauf bestehen sollen, dort zu bleiben.“ Heute lebt Rushdie in New York. Er hat gerade eine Autobiografie veröffentlicht.