SAP will künftig Software für Privatnutzer anbieten

Der deutsche Softwarekonzern SAP, bislang spezialisiert auf Profinutzer in Unternehmen, drängt in das Geschäft mit Konsumenten. „SAP wird immer stärker ein Hersteller von Software für Konsumenten“, sagte Geraldine McBride, die US-Chefin des Unternehmens, dem „Handelsblatt“ (Mittwochausgabe). Es spreche nichts dagegen, dass SAP-Software in ein paar Jahren in einem Kühlschrank oder einem Stromableser stecke, sagte die SAP-Managerin.

Dort könne das Programm etwa den Stromverbrauch optimieren. Der IT-Riese aus dem nordbadischen Walldorf ist mit Programmen zur Steuerung von Firmen groß geworden. 63 Prozent der Umsätze, die Unternehmen oder Institutionen weltweit verbuchen, laufen an zumindest einer Stelle durch ein SAP-Programm. Doch nun nimmt SAP eine neue Kundschaft ins Visier: die Privatanwender. Erste Produkte gibt es bereits. So hat der Schweizer Handelskonzern Coop am Hauptbahnhof Zürich ein Plakat mit einem virtuellen Supermarktregal aufgestellt. Kunden können mit einem Programm, das SAP mit Hilfe von Partnern entwickelt hat, Waren per Handy nach Hause bestellen. „Wir kombinieren deutsche Ingenieursleistungen mit weltweitem Design“, sagte McBride. Möglich ist das vor allem durch neue mobile Geräte wie Smartphones oder Tablet-Rechner. SAP hat sehr früh auf diesen Trend gesetzt: Als eines der ersten Unternehmen hatte das Management bei Apple die erste Version des iPad bestellt und an die eigenen Entwickler gegeben. Zudem verstärkte sich das Unternehmen in diesem Bereich durch Akquisitionen wie etwa den Kauf der US-Firma Sybase.