Das Bundeskriminalamt nimmt die Bedrohung von Bundeskanzlerin Angela Merkel durch Gewaltaufrufe von Islamisten sehr ernst, wie die „Bild-Zeitung“ (Montagausgabe) aus hohen Sicherheitskreisen erfuhr. Auf die Frage, ob die Sicherheitsmaßnahmen für die Kanzlerin verstärkt worden seien, sagte ein Spitzenbeamter gegenüber der Zeitung: „Darüber redet man nicht, das macht man einfach.“ Offizielle Angaben zu Art und Umfang der Vorkehrungen gibt es nicht.
Hintergrund ist namentliche Kritik an der Kanzlerin aus sudanesischen Islamisten-Kreisen wegen ihrer Verteidigung des dänischen Zeichners der Mohammed-Karrikaturen, Kurt Westergaard. Gleichzeitig setzt sich Bundesinnenminister Hans-Peter Friedrich (CSU) weiter gegen die Aufführung des anti-islamischen Schmähvideos in Deutschland und für mehr Respekt gegenüber Religionen ein. Der „Bild-Zeitung“ sagte Friedrich: „Der Film reiht sich ein in eine ganze Serie von Geschmacklosigkeiten und Missachtungen von religiösen Gefühlen. Ich fordere daher mehr Respekt für die religiösen Gefühle von Menschen, seien es Christen, Juden oder Muslime. Es ist aber auch eine Missachtung von Religion wenn sie für islamistische Terrorideologie missbraucht wird. Gefragt ist jetzt die Klugheit aller, sich nicht provozieren zu lassen.“