Die Bundesrepublik wird Teile des Botschaftspersonals im Sudan abziehen. Das sagte Bundesaußenminister Guido Westerwelle am Sonntag in einem Interview in der ARD-Sendung „Bericht aus Berlin“. „Wir dünnen unsere Botschaft in Khartum aus“, sagte Westerwelle.
„Natürlich vergrößern wir auch die Sicherheitsvorkehrungen in anderen betroffenen Ländern.“ Genauere Details wollte der Minister allerdings aus Sicherheitsgründen nicht nennen. Für eine Aufführung des Mohammed-Schmähfilms, der die Proteste in den arabischen Ländern ausgelöst hat, sprach sich Westerwelle nicht aus. „Ich bin der Überzeugung, dass die Beleidigung von anderen Religionen nicht nur dem Strafgesetzbuch nach untersagt ist, sondern dass das auch eine Frage der Wahrung der öffentlichen Ordnung und auch des öffentlichen Friedens ist.“ Er rufe ferner dazu auf, „dass man hier auch klar sich als Bürgergesellschaft gegen solche hassgetriebenen rechtsradikalen Kräfte bei uns stellt, aber dass natürlich auch unsere Justizbehörden alles tun, damit hier kein falscher Eindruck in die Welt gesendet wird.“ Das Einreiseverbot für den amerikanischen Prediger Terry Jones, der das Mohammed-Video unterstützt, begrüßte Westerwelle: „Ich habe gestern das Bundesinnenministerium gebeten, hier alle rechtlichen Möglichkeiten auszuschöpfen. Wir wollen keine Hassprediger in Deutschland haben“, so Westerwelle. „Wir in Deutschland werden keine solchen Leute einreisen lassen und werden mit der gesamten Möglichkeit, mit allen Möglichkeiten verhindern, dass solche Leute ihr Unwesen bei uns treiben können. Deutschland ist ein tolerantes Land.“ Demonstranten hatten am Freitag die deutsche Botschaft in Khartum in Brand gesetzt.