Die schwedische Sängerin Neneh Cherry ist rastlos und bleibt nicht gern lange an einem Ort. „Wenn ich heute eine Weile nicht unterwegs bin, werde ich unruhig“, sagte Cherry dem „Zeit“-Magazin. „Erst wenn es wieder hinaus geht in die weite Welt, geht es mir richtig gut.“
Für ihre Kinder sei das „nicht immer leicht“. „Sie fanden es nicht so toll, dass sie wegen meiner Reisen und Umzüge oft die Schule wechseln mussten.“ Sie selbst habe als Kind „immer von einem ganz normalen Leben“ geträumt. „Von einem Alltag, wie ihn alle meine Mitschüler in Schweden hatten. Ich wünschte mir, in einem kleinen Backsteinhaus mit gepflegtem Garten zu wohnen, mit einer Mutter, die eine Schürze trägt und Kuchen backt.“ Aber ihre Eltern hätten ganz anders als ihre Nachbarn gelebt. „Sie waren Künstler. Don Cherry, der berühmte Jazz-Musiker, war mein Stiefvater und oft auf Reisen. Meine Mutter, mein Bruder und ich kamen immer mit, jede Italientournee wurde zum Familienurlaub.“ Weil sie so viel unterwegs waren, habe sie lange von einem Ort geträumt, an dem sie „zur Ruhe kommen und Wurzeln schlagen“ könnte. Das sei inzwischen anders: „Seit ich selber Kinder habe, verstehe ich meine Eltern besser. Schon als ich mit 14 die Schule abbrach und allein nach London ging, merkte ich, wie selbstständig mich die vielen Reisen mit meinen Eltern gemacht hatten.“ Dabei sei sie strenger als ihre Eltern damals. „Die Schule abzubrechen, das hätte ich meinen Kindern nie erlaubt.“ Neneh Cherry wurde in den achtziger Jahren mit Songs wie „Buffalo Stance“ berühmt und hatte 1994 einen Hit mit „7 Seconds“ im Duett mit Youssou N`Dour.