Von der fixen Idee, eine „redliche“ Bank zu gründen

„Die konservative Bank“ (DikoBa eG i.G.) sucht 2.500 Gründergenossen, die sich mit 5 Millionen Euro Startkapital beteiligen/Außerordentliche Generalversammlung am 10.9.12 in Saarbrücken: Jörg Gogarn (Trebur) als Aufsichtsratsvorsitzender gewählt, Anett Pahlitzsch (Rietschen) neue Aufsichtsrätin

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Die Vorstände Norbert Schenzle (v.l.) und Johannes Hillmann führen die DikoBa eG i.G., Jörg Gogarn ist zum Vorsitzenden des Aufsichtsrates gewählt worden. Foto: König

SAARBRÜCKEN/SCHÖPPINGEN – Die Gremien der DikoBa eG i.G., der neuen bundesweiten Bank für Mittelstand und Landwirtschaft mit Sitz in Schöppingen/NRW, formieren sich: Jörg Gogarn (45), Unternehmensberater und Bankbetriebswirt aus dem hessischen Trebur, ist in der konstituierenden Aufsichtsratssitzung zum Aufsichtsratsvorsitzenden der DikoBa eG i.G. gewählt worden. Zuvor hatte die außerordentliche Generalversammlung im Hotel Fährhaus in Saarbrücken die Diplom-Verwaltungswirtin Anett Pahlitzsch aus dem sächsischen Rietschen (Lkr. Görlitz) zur Aufsichtsrätin gewählt.

Der Landwirt Johannes Hillmann (48) aus dem nordrhein-westfälischen Schöppingen (Lkr. Borken) hatte vor rund zwei Jahren die fixe Idee, eine „redliche“ Bank zu gründen, die bundesweit für Mittelstand und Landwirtschaft ein besonderes Herz hat. Die Grundpfeiler für „Die konservative Bank eG“ (DikoBa) i.G. sind mit der Satzung und den Planrechnungen gesetzt. Jetzt sucht die von Hillmann gegründete Initiative rund 2.500 Genossen, die sich mit fünf Millionen Euro an dem Geldinstitut beteiligen (www.dikobank.de).

Der Bankengründer vertraut darauf, Mittelständler und Landwirte, aber auch Privatpersonen für sein Projekt zu gewinnen. „Von Unternehmern für Unternehmer“ ist seine Devise. Als Teilhaber der DikoBa eG i.G. halten die Gesellschafter aktiv die Zügel in der Hand. Ihre finanzielle Beteiligung beträgt gemäß Satzung mindestens 2.200 Euro, wovon 200 Euro ein einmaliges Eintrittsgeld sind. Wer kapitalkräftiger ist, kann sich mit bis zu 25 Geschäftsanteilen, sprich einem Guthaben von 50.000 Euro an der DikoBa beteiligen. Das eingezahlte Geschäftsguthaben ist laut Hillmann sicher. Der Vorstand zahle dies bis zur Erteilung der Bankbetriebserlaubnis auf ein Sperrkonto.
Rund 1.900 Kreditinstitute sind von der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) in Deutschland zugelassen. Johannes Hillmann sieht dennoch großen Bedarf für eine neue Bank. Es sei die Zeit zu handeln. Mittelständische Unternehmer und Landwirte sollten sich zusammenschließen, um in der Zukunft über ein eigenes Institut zu verfügen, das speziell für die eigene Zunft Finanzierungsalternativen anbietet.

„Nicht jammern, sondern etwas unternehmen“, ist Hillmanns Devise. Die Arbeit der Bank soll sich nach Ansicht des Gründers an konservativen Werten orientieren. „Die redliche Arbeit mit Geld ist in der Welt der Zocker verloren gegangen“, klagt er. „Wir müssen wieder zu einer konservativen Bank zurückkehren, die Investitionen in reale Dinge finanziert“, fordert Hillmann. „Wir wollen mit unserer Idee möglichst viele Genossen aus Mittelstand und Landwirtschaft sowie Unternehmer und Privatpersonen erreichen, die sich zu den Prinzipien der DikoBa bekennen.“

Selbsthilfe, Selbstverwaltung und Selbstbestimmung
Die Bankenkrise war nur eine Episode, die Hillmanns Gründergeist weckte. Die meisten Kreditinstitute tun seiner Ansicht nach zu wenig für Landwirte und kleine Unternehmen. Diese Zielgruppen seien bei den meisten Banken, Sparkassen und den am Markt vertretenen Genossenschaftsbanken zu kurz gekommen – aus purer Gewinnmaximierung. Hillmann will sich auf die bewährten Prinzipien von Friedrich Wilhelm Raiffeisen und Hermann Schulze-Delitzsch stützen: Selbsthilfe, Selbstverwaltung und Selbstbestimmung. „Wir wollen mit der Dikoba keinen Gewinn maximieren“, beschwört der landwirtschaftliche Unternehmensberater.
Sparbuch und Kredit
Zur bodenständigen Art des neuen Instituts zählen nur Finanzprodukte, die jeder versteht. „Die Mitglieder sollen der DikoBa als ihrer eigenen Bank vertrauen können.“ Ausweislich der Satzung soll die DikoBa nur das Kredit-Einlagen- und das Konto-Geschäft anbieten, konkret heißt das: Sparbuch und Kredit.

Über die DikoBa eG i.G.
Die Idee zum Unternehmer-Kreditinstitut „Die konservative Bank (DikoBa) eG i.G. wurde im Oktober 2010 geboren. Die Gesellschaft in der Rechtsform der eingetragenen Genossenschaft mit Sitz im nordrhein-westfälischen Schöppingen (Lkr. Borken) befindet sich in der Gründungsphase. Die Gesellschaft sucht rund 2.500 Gründer-Genossen, die sich mit Genossenschaftsanteilen ab einer Mindestsumme von 2.200 Euro beteiligen.
Zweck der Gesellschaft ist es, den Erwerb oder die Wirtschaft ihrer Mitglieder oder deren soziale oder kulturelle Belange durch gemeinschaftlichen Geschäftsbetrieb zu fördern. Als Organe vertreten die Vorstände Johannes Hillmann, Landwirt und landwirtschaftlicher Unternehmensberater (Schöppingen), und Norbert Schenzle, Dipl.-Bankbetriebswirt ADG und Unternehmensberater aus Waldenbuch (Baden-Württemberg), die Genossenschaft nach außen. Die Mitglieder des Aufsichtsrates überwachen nicht nur die Tätigkeit des Vorstandes, sondern unterstützen die Aufbauarbeit mit Rat und Tat. Als Aufsichtsratsvorsitzender wurde Jörg Gogarn (65468 Trebur) gewählt; Josef Beisinghoff (59379 Selm), Rolf Biermann (31603 Diepenau), Gerd Kokott (85123 Karlskron) und Anett Pahlitzsch (02956 Rietschen) gehören dem Gremium als Aufsichtsräte an.

Kontakt:
Die konservative Bank DikoBA eG i.G.
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