VMF-Studie „Trends im Flottenmarkt 2012“: Grüner Fuhrpark: Umsetzung scheitert an den Kosten

Wirtschaftlichkeit ist dominierendes Ziel / Umbau unter Umweltaspekten kostet noch zuviel Geld / Motoren-Down-Sizing und Ecotraining oft erste Maßnahmen

showimage VMF-Studie "Trends im Flottenmarkt 2012": Grüner Fuhrpark: Umsetzung scheitert an den Kosten

Velte: . ?Wir erwarten die Annäherung an das bestehende Preis-Leistungsverhältnis herkömmlicher Verbrennungsmotoren frühestens in 5 Jahren?

Bad Homburg, September 2012. Ein wesentliches Ergebnis der CAR-Studie „Trends im Fuhrparkmanagement“ im Auftrag des Verbandes der marken-unabhängigen Fuhrparkmanagementgesellschaften e. V. (VMF) war, dass Kunden und Mitarbeiter immer höhere Umwelt- und Nachhaltigkeitsansprüche an die Unternehmen stellen. Aber schon in einer 2008 für den VMF durchge-führten Studie zum Thema Umweltschutz im Fuhrpark wurde deutlich, dass der Umweltschutz jedoch möglichst keine Zusatzkosten verursachen darf. „Die Wirtschaftlichkeit und Kostenoptimierung werden auch in Zukunft die domi-nierenden Ziele sein“, fasst VMF-Vorstand Michael Velte zusammen. Auch wenn das Thema Nachhaltigkeit und die Verschärfung von CO2-Grenzwerten im Fuhrpark auch in den Unternehmen wichtiger wird: Der gesellschaftliche Druck alleine scheint keine flächendeckende Umsetzung auszulösen.

Gefangen in der Kostenfalle
Die Studie hat noch einmal deutlich gemacht, dass „Nachhaltigkeit und Umweltschutz“ wichtige Themen in unserer Gesellschaft sind. Rund zwei Drittel der Verbraucher – also der Kunden – sind laut GFK bereit, dafür einen Aufpreis zu zahlen. Und auch Dienstwagenfahrer legen Wert auf ein umweltfreundliches Fahrzeug – so lange es kein niedrigeres Modell ist. Das Thema nimmt auch in den Grundsatzstrategien der Unternehmen einen immer höheren Stellenwert ein. 31 Prozent der umsatzstärksten Unternehmen haben das laut Universität der Bundeswehr bereits 2010 in einem Nachhaltigkeitsbericht dokumentiert. Doch Umweltschutz wird nicht um jeden Preis umgesetzt. Noch stehen eindeutig ökonomische Aspekte im Vordergrund. „Eine „grüne Flotte“ ist nur realistisch, wenn sie die Ansprüche an Einsatz und Komfort erfüllt und gleichzeitig ökonomisch ist, ohne dabei die ökologischen Ziele zu verfehlen“, bestätigt auch Reinhard Happel, Vertriebsleiter der ARVAL Deutschland GmbH. Kunden sind also daran interessiert, mit verbrauchsarmen Fahrzeugen möglichst effizient zu fahren.
Es gibt aber nur ganz wenige Ausnahmen, wo Unternehmen auch bei höheren Kosten bereit sind, ökologische Maßnahmen umzusetzen. Allerdings beobachten die VMF-Unternehmen bei einfachen Veränderungen wie der Auswahl von ökologisch orientierten Ausstattungsvarianten wie ecoflex, BlueMotion, BlueEfficiency, einen erkennbar wachsenden Anteil. „Zu Fahrzeugen mit alternativen Antrieben, insbesondere Elektrofahrzeugen, erhalten wir eine relativ hohe Anzahl von Anfragen. Zu Abschlüssen kommt es jedoch eher selten“, sagt Harald Frings, Geschäftsführer der Hannover Leasing Automotive. Die Gründe hierfür liegen in erster Linie in den hohen Kosten und bestätigen das in der CAR-Studie analysierte Verhalten der Unternehmensentscheider.

Wenig spektakuläre Maßnahmen
Die Erfahrungen der VMF-Mitglieder zeigen deutlich, dass die Fuhrparkleiter das Thema Umwelt und Nachhaltigkeit sehr ernst nehmen. Die ergriffenen Maßnahmen sind hin¬ge¬gen wenig spektakulär, wie die Studienergebnisse dokumentieren. Die Unternehmen geben beispielsweise CO2-Einsparziele für den Fuhrpark vor, die dann umzusetzen sind. Diese Ziele können allerdings schnell im Konflikt mit Zielen der Mitarbeiter-Motivation und Kosten stehen und müssen daher sehr ausge¬wogen formuliert werden. Fahrer- und Ökotrainings gehören schon zum Standard. Um¬welt-Argumente werden vor allem genutzt, um Kosteneinsparungen über ein Down-Sizing in der Car Policy zu generieren. Zusätzlich gehen die Experten auch von einer wachsen¬den Zahl von Unternehmen aus, die aus Gründen der Außendarstellung verstärkt auf Ziel¬gruppen gerechte Fahrzeuge achten, ohne dass konkrete Einsparziele der Hintergrund sind.

Unisono bestätigen die Mitgliedsunternehmen des VMF, dass es derzeit nur wenige Kunden gibt, die eine „grüne Flotte“ umfassend umgesetzt haben. „Wir haben zum Beispiel einen Kunden, der seit 2007 sehr konsequent den Spritsparwettbewerb eco-Driver umsetzt. Zusätzlich wurde ein aktives Risk Management aufgebaut, so dass mit einem neuen Fahrstil gleichzeitig auch Unfall- und Verschleißschäden minimiert wurden“ berichtet Gunter Glück, Geschäftsleiter Vertrieb und Kundenbetreuung von LeasePlan. Roland Meyer, Commercial Director von Athlon Car Lease kennt viele Kunden, die konsequent auf Nachhaltigkeit setzen. „So misst zum Beispiel ein Süddeutscher Kunde seit über 2,5 Jahren konsequent die tatsächlichen Kraftstoffverbräuche und vergleicht diese mit der ECE Norm und mit der Athlon Flotte. Sofern ein bestimmter Prozent-Wert überschritten wird werden mit den Mitarbeitern Gespräche geführt und Maßnahmen vereinbart. So betrachtet unser Kunde sowohl bei der Beschaffung, als auch bei der Betreibung seines Fuhrparks den CO2-Ausstoß. Der Erfolg ist deutlich sichtbar.“

Angebote der Hersteller
„Die Hersteller sind auf dem richtigen Weg, wobei die technischen Innovationen, die unabhängig von fossilen Energieträgern machen, erst noch den wirtschaftlichen Vorteil beweisen müssen“, sagt Velte, der auch Geschäftsführer der Deutschen Leasing Fleet ist. Es bestehe weiterer Verbesserungsbedarf, insbesondere in Sachen Transparenz bei Ausstattungspaketen, die teilweise fragwürdige Kombinationen erfordern und beim Verbrauch. Besonders kritisch äußern sich nämlich die VMF-Unternehmen zu den Verbrauchsangaben der Hersteller. Obwohl bei Fahrzeugen mit herkömmlichen Antrieben seit Jahren die von Herstellern angegebenen Normverbräuche deutlich sinken, können diese Verbräuche in der Realität aber nicht eins zu eins nachgewiesen werden. Hersteller müssten hier realistischere Angaben machen, die auch einer Alltagsnutzung fernab von Teststrecken standhält. In den letzten Jahren sei dennoch der Anteil verbrauchsoptimierter Fahrzeuge klar angestiegen. Doch das Preis-Leistungsverhältnis sei aus ökonomischer Sicht bei „neuen“ Antrieben noch eine große Herausforderung. „Wir erwarten die Annäherung an das bestehende Preis-Leistungsverhältnis herkömmlicher Verbrennungsmotoren frühestens in 5 Jahren“, so Velte.

VMF will weiter unterstützen
Drei der VMF-Mitgliedsunternehmen haben bereits den Cleaner Car Contract gezeichnet und unterstreichen damit den Willen, gemeinsam mit den Kunden sämtliche Bestelllungen auf ein durchschnittliches Niveau von 120 g CO2-Ausstoß für 2012 zu senken. Den Kunden werden unterstützende Einzelmaßnahmen wie Spritsparwettbewerbe angeboten und dazu passende Öko-Fahrtrainings vermittelt, in denen Fahrer das Gelernte vertiefen können. Aber auch ganzheitliche Mobilitätskonzepte sind im Angebot. „Total-Cost-of-Ownership-Analysen und CSR-Strategien gehen bei uns Hand in Hand bei der Beratung in Richtung einer grünen Flotte“, unterstreicht beispielsweise Happel. Je nach Anforderungsprofil zeigt ARVAL die verschiedenen Fahrzeugvarianten mit Kostenvergleichsanalysen und dem jeweiligen CO2 Ausstoß auf. Vom Angebot bis zum online Car-Konfigurator werden dabei Informationen zur ökologischen Effizienz eines Fahrzeugs dargestellt. Das Konfigurationssystem ermöglicht den Ausschluss von Fahrzeugen, die die unternehmensinternen CO2-Obergrenzen überschreiten. Ein weiterer Punkt ist der richtige Austauschzeitpunkt. Der muss nämlich nicht bei den üblichen 36 oder 48 Monaten liegen. „Das Optimum muss sich am tatsächlichen Nutzungsgrad orientieren“, sagt Velte.

„Grüne Flotte“ bedeutet heute de facto maximale Mobilität mit optimierten Antrieben. Dafür stehen die im VMF vertretenen Fuhrparkmanagementgesellschaften ihren Kunden mit Rat und Tat zur Seite

Weitere Informationen unter www.vmf-fuhrparkmanagement.de

Der VMF, der Verband der markenunabhängigen Fuhrparkmanagementgesellschaften, fokussiert sich auf Qualitäts- und Zukunftssicherung. Er versteht sich als Kompetenzzentrum für Fuhrparkmanagement. Ihm gehören neun herstellerunabhängige Flottenleasinggesellschaften mit hoher Marktbedeutung und langjähriger Erfahrung an. Mit ihrer gemeinsamen Arbeit setzen sie Branchenstandards, um dem Flottenbetreiber, Sicherheit und Transparenz beim Management seines Fuhrparks zu bieten.

Weitere verifizierte Informationen zu allen Fragen des Flottenleasing, Fuhrparkmanagement und zum Markt finden Sie unter www.vmf-fuhrparkmanagement.de.

Kontakt:
VMF – Verband markenunabhängiger Fuhrparkmanagementgesellschaften e. V.
Lea Schrod
Frölingstraße 15-31
61352 Bad Homburg v.d.H.
06 172 – 88 23 97
info@vmf-fuhrparkmanagement.de
http://www.vmf-fuhrparkmanagement.de

Pressekontakt:
eckpunkte Kommunikationsberatung
Wolfgang Eck
Bahnhofstraße 23
35781 Weilburg
06471-5073440
wolfgang.eck@eckpunkte.com
http://www.eckpunkte.com