Bevor die UmweltministerInnen aller Alpenstaaten in der Schweiz tagen, unternimmt der Generalsekretär der Alpenkonvention einen fünftägigen Fußmarsch zum Tagungsort Poschiavo. Er will damit die Öffentlichkeit wachrütteln und vorbildliche Akteure im Alpenraum treffen.
Am Freitag, dem 7. September 2012 kommen die UmweltministerInnen aller Alpenstaaten bei der XII. Alpenkonferenz in Poschiavo (CH) zusammen, um Entscheidungen zur Alpenkonvention zu treffen. Das Ziel der Konvention ist die nachhaltige Entwicklung des Alpenraums und der Schutz der Interessen seiner Bevölkerung. Die Alpen sind Natur-, Kultur-, Lebens- und Wirtschaftsraum für fast 14 Millionen Menschen und Reiseziel von jährlich etwa 120 Millionen Gästen.
200-KM-FUSSMARSCH FÜR „EIN MENSCHLICHES MASS“
Generalsekretär Marco Onida kommt demonstrativ zu Fuß zur Alpenkonferenz. Mit seinem fünftägigen Marsch von Bozen nach Graubünden will er Politik und Öffentlichkeit wachrütteln, für eine nachhaltige Entwicklung und „ein menschliches Maß“ im Alpenraum aktiver zu werden. Seiner Ansicht nach sollte die Politik die Alpen stärker berücksichtigen, vor allem bei Entscheidungen, die Mensch und Natur dort stark betreffen, wie etwa in den Bereichen Verkehr, Tourismus oder Energie. „Natürlich sind die Alpen ein ideales Labor für erneuerbare Energien. Doch die Energiewende darf nicht zu Lasten der sensiblen Bergnatur gehen“, erklärt Onida. Er startet in Bozen und wird auf der 208 Kilometer langen Wanderung Bürgermeister und andere lokale Akteure des Alpenraums treffen, um ihre Sichtweisen zu hören und beispielhafte Initiativen kennen zu lernen.
WICHTIGSTE TAGESORDNUNGSPUNKTE DER XII. ALPENKONFERENZ
– Nachhaltige Entwicklung: Rio +20 – Der Weltgipfel von Rio im Juni 2012 hat das Dokument „The future we want“ verabschiedet, das einen ausdrücklich den Berggebieten gewidmeten Abschnitt enthält. Die Alpenkonferenz wird über die Konsequenzen dieses Dokuments und über die konkreten Maßnahmen diskutieren, die in den Alpenregionen getroffen werden können.
– Klimawandel und Energie in den Alpen: Im Jahr 2009 wurde ein Klimaaktionsplan für Klimaschutz und Anpassung an den Klimawandel in den Alpen angenommen. Die Alpenkonferenz wird die Einrichtung einer neuen Plattform zum Thema Energie diskutieren.
– Makroregionale Strategie für die Alpen : Annahme eines Beitrags der Alpenkonvention im Hinblick auf die Entwicklung einer möglichen neuen makroregionalen europäischen Strategie für die Alpenregionen.
– Alpenzustandsbericht: Diskussion des IV. Berichts zum Thema „Nachhaltiger Tourismus in den Alpen“
Erstmals wird parallel zur Alpenkonferenz von 5. – 8. September eine Alpenwoche stattfinden. Ihr Thema lautet „erneuerbare Alpen“.
DIE ALPENKONFERENZ IN ECHTZEIT
Während der Konferenz werden Beschlüsse, Fotos und weitere aktuelle Informationen auf der Internetseite der Alpenkonvention online gestellt.
Bildrechte: David Hirsch
Die Alpenkonvention ist das weltweit einzige rechtsverbindliche Instrument für eine ganze Bergregion. Ihr Wirkungsgebiet ist Heimat von 13,9 Millionen Menschen und umfasst 190.600 Quadratkilometer.
Zu den obersten Zielen der Konvention gehören der Erhalt des Alpenraumes und die Wahrung der Interessen der alpinen Bevölkerung. Damit umfasst sie ökologische, soziale und ökonomische Dimensionen im weitesten Sinne. Um diese Ziele zu erreichen, wurde das Rahmenabkommen im Laufe der Jahre mit einer Reihe von thematischen Protokollen ergänzt. Sie regeln, wie die Konvention in wichtigen Teilbereichen umgesetzt werden soll, von Raumplanung u?ber Berglandwirtschaft und Bodenschutz bis hin zu Energie, Tourismus oder Verkehr.
Das multilaterale Rahmenabkommen wurde 1991 von den acht Alpenstaaten Deutschland, Frankreich, Italien, Schweiz, Österreich, Slowenien, Liechtenstein, Monaco und der Europäische Union unterzeichnet. Die Vertragsparteien versammeln sich regelmäßig zur „Alpenkonferenz“. Alle 2 Jahre wechselt der Vorsitz. Nach der Schweiz übernimmt ihn 2013 Italien.
Das Ständige Sekretariat unterstützt die Arbeit der Organe der Alpenkonvention. Die Errichtung des Ständigen Sekretariats der Alpenkonvention wurde bei der VII. Alpenkonferenz in Meran im November 2002 beschlossen. 2003 nahm es mit Sitz in Innsbruck/Österreich (für politische und administrative Aufgabenbereiche) und einer Außenstelle in Bozen/Italien (für technisch-operative Aufgabenbereiche) die Arbeit auf.
Kontakt:
Alpenkonvention – Ständiges Sekretariat
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jaqueline.rauscher@alpconv.org
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