Die Energiewende in Deutschland wird länger dauern als vorgesehen und könnte Strom fast um ein Drittel verteuern – damit rechnet zumindest Tuomo Hatakka, Europa-Chef des schwedischen Energiekonzerns Vattenfall. „Wir müssen davon ausgehen, dass die Gestaltung der Energiewende länger dauert als geplant“, sagte der Manager der „Süddeutschen Zeitung“ (Montagausgabe). Schuld seien Verzögerungen bei wichtigen Großprojekten, etwa dem Anschluss der Windparks auf hoher See.
Trotzdem werde es in den kommenden zehn Jahren keine Engpässe bei der Stromversorgung geben, sagte der Finne. „Lediglich im Süden Deutschlands gibt es Problemzonen“, ergänzte er. Dort müssten neue Kraftwerke gebaut werden. Die Strompreise würden bis 2020 um bis zu 30 Prozent steigen, sagte Hatakka. Denn allein in den nächsten zehn Jahren seien für die Energiewende Investitionen von 150 Milliarden Euro nötig. „Ein Großteil dieser Kosten wird qua Gesetz auf die Stromrechnung umgelegt werden.“