Sozialarbeiter und Erzieherinnen haben ein deutlich erhöhtes Gesundheitsrisiko als andere Berufsgruppen: Sie sind häufiger krank und haben eine höhere Wahrscheinlichkeit, wegen Psychostress arbeitsunfähig zu werden. Das geht aus einer Antwort des Bundesarbeitsministerium auf eine Parlamentsanfrage der Linken hervor, wie die Tageszeitung „Die Welt“ (Montagausgabe) berichtet. Während die Arbeitsunfähigkeit in allen Berufen zwischen 2001 und 2010 im Durchschnitt abgenommen hat, ist sie in den Sozial- und Erziehungsberufen deutlich angestiegen.
Berechnet auf je 100 Versicherte kam es bei allen Berufsgruppen im Jahr 2001 durchschnittlich 119 Mal zu einer Krankschreibung. Jeder Versicherte war damit knapp 1,2 krankgeschrieben. Bei den Sozial- und Erziehungsberufen gab es damals nur 110 Krankschreibungen je 100 Versicherte. 2010 sah das anders aus: Während bei allen Berufsgruppen die Zahl der Krankschreibungen leicht sank, stieg sie in den Sozial- und Erziehungsberufen auf 122 Fälle pro 100 Versicherte. Dabei lautete in 10,5 Prozent der Krankschreibungen die Diagnose auf psychische Erkrankung (2001: 7,3 Prozent), bei allen Berufsgruppen waren es nur 6,9 Prozent (2001: 5,1 Prozent). Besonders betroffen sind Frauen, die in dieser Berufsklasse einen großen Anteil ausmachen. Am häufigsten arbeitsunfähig waren dabei Erzieherinnen, die 45 Jahre oder älter waren. Auch das ist ein Unterschied zu 2001: Damals waren es die Jüngeren, die häufiger krankgeschrieben waren.