Die Bundestagsvizepräsidentin Katrin Göring-Eckardt, die sich um die Spitzenkandidatur der Grünen bei der Bundestagswahl bewirbt, lehnt eine Koalition mit der Union strikt ab. „Wenn man sich anschaut, was die CDU gemacht hat und was Angela Merkel als Kanzlerin gemacht hat, ist Schwarz-Grün für 2013 im Bund nicht zu machen“, sagte Göring-Eckardt der Tageszeitung „Die Welt“ (Samstagausgabe). „Das Betreuungsgeld, das Schleppende und die Fehler in der Schuldenkrise, das Hin und Her in der Energiepolitik – ob Merkel in einer nächsten Runde nicht die Laufzeiten für AKWs wieder verlängern will, weiß doch heute niemand.“
In vielen Fragen wisse man gar nicht, wofür Merkel stehe. Göring-Eckardt bekräftigte ihre Forderung, mit einem grünen Spitzenteam anstelle eines Spitzenduos in die Bundestagswahl zu ziehen. „Vielfalt verspricht Erfolg“, sagte sie. „Um unser Wählerspektrum zu erweitern, müssen wir uns so breit wie möglich aufstellen, unterschiedliche Milieus ansprechen. Wenn wir Rot-Grün wollen, reicht es nicht, Wechselwähler zwischen SPD und Grünen hin und her zu schieben.“ Es sei gut, junge Wähler anzusprechen, genauso wie echte Liberale und enttäuschte Wertkonservative. Göring-Eckardt: „Ich hoffe, ich kann dazu beitragen, die Wahlchancen der Grünen zu erhöhen.“ Die Vizepräsidentin des Bundestages sagte, bisher habe niemand in der Evangelischen Kirche verlangt, dass sie ihr Amt als Präses der EKD-Synode „jetzt niederlege oder ruhen lasse“, sagte sie. „Aber wenn ich Spitzenkandidatin werden sollte, will ich gern neu darüber reden.“